TOPSPORT NRW: Max, Du bist derzeit im Trainerlager in Kenia. Wie läuft es nach der tollen Hallensaison?
Thorwirth: Nach der Hallensaison standen erstmal zwei ruhigere Wochen an – ganz runtergefahren haben wir aber nicht, sondern die Umfänge hoch gehalten und uns wieder mehr auf die Grundlagenausdauer konzentriert. Nun bin ich fast seit einer Woche hier in Iten, Kenia. Am Anfang ist immer wichtig sich in Ruhe zu akklimatisieren und nicht zu viel zu machen. Dabei hat mir mein Fuß geholfen, der muskulär etwas Schwierigkeiten mit den uneben Wegen hier hat. So hieß es erstmal ein paar Tage aufs Spinning Rad und jetzt gehts dann langsam wieder mit den Läufen hier los.
TOPSPORT NRW: Kommen wir zum derzeit weltweiten Thema Nr. 1 „Corona“. Überall werden jetzt in allen Sportarten Wettkämpfe abgesagt – und auf unbestimmte Zeit. Wie sieht Deine Planung in dieser Phase derzeit aus. Auf welche Wettkämpfe, wenn sie dann stattfinden, konzentriert zu Dich?
Thorwirth: Corona ist natürlich für uns auch ein belastendes Thema – die Sommersaison ist sehr sehr unsicher gerade. Was uns natürlich mit den alle vier Jahre nur stattfindenden Olympischen Spielen hart trifft. Momentan kann man nur hart weiter trainieren, alles normal planen und flexibel bleiben. Das scheint in Kenia momentan sogar einfacher als in der Heimat, wo Stadien etc. geschlossen werden oder man sogar zu Hause bleiben muss. An Hauptwettkämpfen werde ich bei der Langen Laufnacht in Karlsruhe 5.000m laufen, dann die DM in Braunschweig und dann eventuell beim Soundtrack Meeting in Tübingen nochmal 5000m.
TOPSPORT NRW: Die Olympischen Spiele in Tokio und auch die Europameisterschaften in Paris sind sicherlich weiterhin Deine Ziele oder? Auch wenn die beiden Top-Wettkämpfe verschoben werden?
Thorwirth: Klar, das sind die Hauptziele! Man muss schauen, ob sie wie geplant stattfinden können. Das Problem sind ja nicht nur die Meisterschaften an sich, sondern auch genügend Zeit für die Qualifikation zu haben. Sollte es eine Verschiebung geben, dann wird man sich darauf einstellen müssen. Egoistisch gesagt, würde es mir von meiner Leistungsentwicklung eh besser passen, wenn Olympia erst 2021 oder 2022 wäre. Von daher kann ich die Situation momentan relativ entspannt sehen, wobei ich natürlich mit vielen Freunden mitleide, für die es dieses Jahr eventuell die letzte Chance ist.
Bild: Bernward Franke