Die Ferienwohnung als eine „von Vernunft getragene Gründeridee“

Interview mit dem Wirtschaftsförderer für den Kreis Kleve, Hans-Josef Kuypers (Foto)

 

Herr Kuypers, die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve hat erkennbaren, ja messbaren Erfolg mit der Erweiterung des Angebotes an Ferienwohnungen im Kreis Kleve. Wie sehen Sie die Situation? 

Kuypers: Wir im Kreis Kleve haben seit Jahren eine wachsende Anzahl von Ferienwohnungen. Gefreut haben wir uns vor geraumer Zeit über die 300., begeistert waren wir auch unlängst über die 400., die Landrat Wolfgang Spreen sich in Kalkar-Wissel angesehen hat und seine Glückwünsche persönlich aussprach. Nun sind wir bei 420 Ferienwohnungen, ein stattliches Angebot also.

 

Woran machen Sie diesen Erfolg fest?

Kuypers: Es sind verschiedene Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Zunächst einmal wächst auch in der Region seit Jahren das Interesse am touristischen Geschehen. Das sehen wir an landes- und bundesweit auf Nachfrage stoßenden Events, das sehen wir an gleich mehreren Hotel-Projekten, die wir mit Applaus begleiten durften, da liefert uns die Statistik mit wachsenden Übernachtungszahlen manchen Nachweis und das wachsame Auge erfreut sich natürlich an ausgelasteten Camping-Plätzen, an Reisemobilen auf der Suche nach ihren Stellplätzen irgendwo in unseren 16 Städten und Gemeinden. Aber mindestens genauso wichtig ist, denn „All business is local“, sagt man so schön: Manche Best-Ager, wie junge und jung gebliebene Gründer jenseits der 50er Altersgrenze wohl bezeichnet werden, sehen diese Form der Selbstständigkeit bei wachsendem Lebensalter auch als wunderbare Chance, die nicht mehr genutzten Räumlichkeiten der eigenen Eltern oder der längst erwachsenen Kinder zu nutzen. Und im Gleichschritt damit „Leben in die Bude zu holen“. Letzteres, der Abwechslungsreichtum durch Gespräche mit Niederrhein-Gästen, ist besonders wichtig. Kurzum: Die Ferienwohnung bleibt eine von Vernunft getragene Gründeridee.

 

Das heißt, dass wir auch bald die 500. Ferienwohnung zu erwarten haben? 

Kuypers: Das denke ich nicht. Unser Kernziel ist und bleibt, den bisherigen Betreiberinnen und Betreibern von Ferienwohnungen weitere Steigerungen bei der Auslastung ihrer Räume zu bescheren. Dies können wir beispielsweise über die Klassifizierung der Räumlichkeiten schaffen, die von der freien Beraterin Simone Meesters aus Kalkar durchgeführt wird und ein wesentliches Element zielgruppenorientierten Marketings bedeutet. Frau Meesters ist für den Deutschen Tourismusverband (DTV) unterwegs und gilt in Fachkreisen als kompetent und objektiv. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir möchten zufriedene Anbieter von Ferienwohnungen, die sich über ihre Auslastung bei ihrer jährlichen Steuererklärung freuen. Wachstumssteigerungen also lieber in der Auslastung des Einzelnen denn im kreisweiten Angebot.