Gute Lage, getrübte Aussichten

Die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft zeigte sich im Januar zweigeteilt. Die Unternehmen waren mit ihren laufenden Geschäften zwar deutlich zufriedener als im Vormonat. Ihr Ausblick auf die kommenden Monate verschlechterte sich jedoch. Insgesamt kühlte sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima geringfügig ab – nach zwei Anstiegen in Folge. Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist im Januar leicht von 10,4 auf 10,1 Saldenpunkte gefallen. Damit blieb ein dritter Anstieg in Folge, der gemeinhin als Signal für einen Aufschwung der Konjunktur interpretiert wird, aus. Grund für den Rückgang sind die gesunkenen Geschäftserwartungen, die sich von 0,7 auf -2,1 verschlechterten. Dagegen beurteilten die 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, die an der Konjunkturumfrage teilnehmen, ihre aktuelle Lage mit 23,1 statt 20,5 Zählern deutlich positiver.

„Die gute Geschäftslage zeigt, dass sich die nordrhein-westfälische Wirtschaft auch zum Jahresstart in einer robusten Verfassung befindet“, sagt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK. „Allerdings dämpfen die globalen Handelskonflikte und politischen Unsicherheiten zunehmend die weitere Entwicklung.“ In der Binnenwirtschaft führten die gesunkenen Geschäftserwartungen dazu, dass das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima sowohl im Handel als auch im Dienstleistungssektor zurückging. Dagegen verbesserte sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe, wobei sich auch dort die Erwartungen eintrübten.

Auch im Verarbeitenden Gewerbe sank das Geschäftsklima leicht. Die Industrieunternehmen bewerteten ihre aktuelle Situation nur noch vereinzelt günstig. Der nahen Zukunft blicken sie weiterhin mehrheitlich skeptisch entgegen. Ein Lichtblick ist die industrielle Kapazitätsauslastung, die das erste Mal seit sechs Quartalen wieder leicht anstieg, von 81,3 auf 82,4 Prozent