Rhein-Kreis Neuss. Kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz im Rhein-Kreis Neuss können ab sofort für die Umsetzung von innovativen Projekten Fördermittel des Kreises erhalten. Dafür hat der Kreistag 300 000 Euro jährlich bewilligt und damit ein in Nordrhein-Westfalen bislang einmaliges kommunales Instrument auf den Weg gebracht, um heimische Unternehmen in ihrer Innovationsfähigkeit zu stärken.
„Der Mittelstand ist das Herz unserer Wirtschaft und Innovationen sind die Basis für dauerhaften Wohlstand, für sichere und neue Arbeitsplätze. Gerade mit Blick auf den nachhaltigen Strukturwandel in unserer Region ist es daher wichtig, Innovationen und den digitalen Fortschritt zu unterstützen“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.
Das Innovationsförderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss ist Teil der „Digitalisierungsstrategie Wirtschaft“ der Kreiswirtschaftsförderung. Wie Kreisdirektor und Wirtschaftsdezernent Dirk Brügge betont, soll der Rhein-Kreis Neuss insgesamt als Innovations- und Gründerkreis ausgebaut werden, um so die Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft zu festigen, Unternehmen an die acht kreisangehörigen Kommunen zu binden und neue Unternehmen anzuziehen.
Bis zu 25 000 Euro Innovationsfördermittel können einzelne Unternehmen jetzt beantragen. Gefördert werden dabei nicht-investive Maßnahmen, wie Technologie- oder Wettbewerbsrecherchen, Machbarkeitsanalysen oder die Erstellung von Demonstratoren mit bis zu 5.000 Euro; investive Maßnahmen, wie die Anschaffung von Maschinen, Hard- und Software mit bis zu 20 000 Euro. Das Antragsverfahren soll dabei unkomplizierter und schneller als es sonst häufig bei Förderprogrammen von EU, Bund oder Land der Fall ist ablaufen. Darauf zielen die gemeinsam mit der ZENIT GmbH, Mülheim, erarbeiteten Förderrichtlinien.
Seit 1984 widmet sich ZENIT als Zentrum für Innovation und Technik in NRW, der Aufgabe, dem Mittelstand bei der Entwicklung und Einführung zukunftsweisender Innovationen zur Seite zu stehen. Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier sieht den Rhein-Kreis Neuss mit seinem eigenen Förderprogramm, dessen Umsetzung ZENIT begleiten wird, in einer Vorreiterrolle. „Auch für uns als Innovations- und Europaagentur des Landes Nordrhein-Westfalen, die in allen Landesteilen tätig ist, ist das ein Pilotprojekt, von dem wir glauben, dass es positiv ausstrahlen wird“.
Vom Bedarf für das neue Innovationsförderangebot, gerade bei den kleinen und mittleren Betrieben, ist Prof. Dr. Günter Huhle überzeugt. Als Mitgründer des noch jungen Unternehmens Corevas GmbH & Co. KG in Grevenbroich, das derzeit bundesweit mit der digitalen Notruf-Lösung „EmergencyEye“ Aufmerksamkeit erlangt, und seiner mehrjährigen Tätigkeit in der internationalen Geschäfts- und Innovationsentwicklung bei Johnson & Johnson hat er Erfahrung mit Innovationsprojekten. Sein Kommentar zur Kreisförderung: „Ich war bereits in die Erarbeitung der Digitalisierungsstrategie Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss eingebunden und bin beeindruckt, mit welcher Dynamik der Rhein-Kreis Neuss Maßnahmen umsetzt, die sofort einen Mehrwert in den Unternehmen schaffen.“
Informationen zum Innovationsförderprogramm des Kreises mit dem Kürzel INNO-RKN – von den Förderrichtlinien bis zum Antragsformular – sind im Internet unter www.innovationskreis.de zu finden. Fragen rund um das Programm beantworten der Leiter der Kreiswirtschaftsförderung, Robert Abts, und Innovationsmanagerin Madita Beeckmann unter der Tel-Nr. 02131/9287575 oder per E-Mail an innovation@rhein-kreis-neuss.de. Foto: Sie stellten das Programm INNO-RKN vor (v.l.): Kreisdirektor Dirk Brügge, ZENIT-Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Prof. Dr. Günter Huhle von der Corevas GmbH & Co. Foto: A. Baum / Rhein-Kreis Neuss