Ein Konsortium aus neun Partnern hatte sich im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Reallabore der Energiewende“ beworben und beginnt jetzt mit der Arbeit im Projekt „SmartQuart“. Die RWTH Aachen ist mit dem Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik, dem Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen und dem Lehr- und Forschungsgebiet Immobilienprojektentwicklung beteiligt.
Mit den Reallaboren der Energiewende werden zukunftsfähige Energietechnologien unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab erprobt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie stellt hierfür jährlich mehr als 100 Millionen Euro zur Verfügung. „SmartQuart“ wird mit 20,6 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren gefördert, die RWTH erhält 3,7 Millionen Euro.
Ziel ist, den Einsatz fossiler Energieträger weitgehend überflüssig zu machen. In den nordrhein-westfälischen Städten Bedburg und Essen sowie in Kaisersesch in Rheinland-Pfalz werden dafür Stadtquartiere jeweils in sich und miteinander vernetzt. Die unterschiedlich strukturierten Quartiere sollen sich im systemischen Verbund nachhaltig und wirtschaftlich ergänzen und Energie austauschen. Die Bürgerinnen und Bürger werden in die Projektarbeit einbezogen.
In dem an der RWTH betreuten Teilprojekt „Ganzheitliche Potentialanalyse und –bewertung“‘ werden Möglichkeiten und Grenzen einer energieoptimierten Quartiersplanung, -umsetzung und -nutzung untersucht. So wird die Zusammenschaltung im Verbund mithilfe neu zu entwickelnder Systemmodelle analysiert. Darüber hinaus sind die Wechselwirkungen zwischen den anvisierten technischen Innovationen der Energiewende und den vielfältigen sozialen, räumlichen, rechtlich-regulatorischen, ökologischen und wirtschaftlichen Konsequenzen und Rahmenbedingungen Untersuchungsgegenstände. Auch wird die Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Regionen bewertet.