Heyes tritt nicht mehr an

Willich. „Nach langer und reiflicher Überlegung, nach vielen Gesprächen mit Freunden, mit politischen Weggefährten, mit Bürgermeisterkollegen und intensiven Beratungen mit meiner Familie bin ich zu dem Schluss gekommen, zur Kommunalwahl im September 2020 nach 21 Amtsjahren nicht mehr als Bürgermeister zu kandidieren.“ Mit diesen Worten hat Willichs Bürgermeister Josef Heyes am heutigen Donnerstagvormittag vor der Presse das Rätselraten um seine Zukunft und die des Postens des Willicher Bürgermeisters beendet. Bürgermeister Josef Heyes sprach sich zudem für den aktuellen CDU-Fraktionschef Johannes Bäumges, als Nachfolger aus.

Wie Heyes erläuterte, habe er „lange mit sich gerungen“ und vieles abgewogen; zum einen sei da nach wie vor die große Begeisterung, für die Menschen seiner Heimatstadt arbeiten zu dürfen, gemeinsam mit vielen geschätzten Weggefährten. Auf der anderen Seite berge dieses Amt aber auch enorme Belastungen, „die ich nun seit über zwei Jahrzehnten trage. Die Aufgabe als Bürgermeister ist interessant, abwechslungsreich und vielseitig, aber auch aufreibend, anstrengend, kräftezehrend und mit einem Arbeitsalltag verbunden, der 70 Wochenstunden oft überschreitet. Im September 2020, mit dann 72 Jahren, halte ich es nach insgesamt mehr als 50 Berufsjahren für angebracht, auch meiner Familie etwas zurückzugeben, die in dieser Zeit viel zu oft zurückstehen musste. Ohne die Unterstützung meiner Familie – und insbesondere meiner Frau Maria – hätte ich dieses Amt nur schwerlich mit ganzer Kraft ausüben können. Dafür gilt ihr mein großer Dank.“

Heyes blickte zurück und erwähnte kurz einige Meilensteine seiner Arbeit, blickte dann aber nach vorn: Ihm sei wichtig, „die Stadt auch weiterhin in fähigen und verantwortungsvollen Händen“ zu wissen. Das Amt des Bürgermeisters sei kein rein politisches; man sei auch Dienstvorgesetzter von über 800 städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Um hier zu bestehen, bedarf es einer soliden Berufsausbildung und einer fundierten beruflichen Erfahrung und Lebenserfahrung.“

Voraussetzung sei zudem „Freude am Einsatz für andere, der sich nicht nur auf den politischen Betrieb beschränken sollte.“ Man brauche Werte, um frei, selbstbewusst und konsequent handeln zu können. Deshalb habe er in den vergangenen Wochen und noch bis Neujahr intensive Gespräche mit Johannes Bäumges geführt: „Ich freue mich, dass er bereits ist, als mein Nachfolger zu kandidieren.“ Bäumges bringe, so Heyes, aus seinem Berufsleben die nötige Unabhängigkeit mit, sei als junger Familienvater „Vertreter einer neuen Generation und dennoch erfahren genug, um unsere Stadt verantwortlich in die Zukunft zu führen.“