OBK. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt im Rahmen des Wettbewerbs „MobilitätsWerkStadt 2025“ rund 50 kommunale Projekte. Gemeinsam mit relevanten Akteuren aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Forschung sollen Kommunen und weitere Gebietskörperschaften lokal angepasste Lösungen für die Mobilität der Zukunft erarbeiten. Nun steht fest, wo Mobilitätsmanagerinnen und -manager ab Januar 2020 hierfür ihre Arbeit aufnehmen sollen.
Der Oberbergische Kreis ist eine der ausgewählten Regionen, die mit Förderung des BMBF ein innovatives und nachhaltiges Mobilitätskonzept erarbeiten kann. Landrat Jochen Hagt ist überzeugt, dass mit dem Projekt der Wandel zur nachhaltigen Mobilität entscheidend beeinflusst werden kann: „Die Mobilität entwickelt sich aktuell sehr schnell und vielfältig. Wir wollen dieses Wachstum nutzen und unseren Bürgerinnen und Bürgern ein breites Mobilitätsangebot
ermöglichen, das entscheidend zur Zukunftsfähigkeit und einer hohen Lebensqualität in unserem Kreis beiträgt.“
Gemeinsam mit unterschiedlichen Akteuren aus dem Kreis und den Kommunen sowie mit Unterstützung von Wissenschaftlern der RWTH Aachen sollen unter dem Titel „Zukunftsmobilität Oberberg“ in einer ersten Phase wichtige Zukunftsfragen zur Mobilität analysiert und erforscht werden. Im Jahresverlauf sollen so wichtige Erkenntnisse entstehen, wie sich Mobilität im Oberbergischen entwickeln wird und welche Ansprüche an den Verkehr von morgen gestellt werden. Erst dann können gemeinsam Maßnahmen entwickelt werden, womit sich der Oberbergische Kreis für eine zweite Projektpase erneut bewerben kann. Während der Fokus der Mobilitätsentwicklung oft auf den Großstädten liegt, sind vielfältige Verkehrsangebote auch in den mittleren und kleineren Städten bedeutsam und nicht alle Mobilitätsformen sind einfach übertragbar.
„Die MobilitätsWerkStadt 2025“ bietet die idealen Rahmenbedingungen um unsere Bedürfnisse fundiert in den Blick zu nehmen sowie urbane oder innovative Mobilitätsformen in unseren Flächenkreis zu transformieren und hier zu erproben. Damit leisten wir einen besonderen Beitrag für die angewandte Mobilitätsforschung und eine zukünftige Verkehrsentwicklung über die Region hinaus“, erläutert Landrat Hagt.
Hintergrund: Die „MobilitätsWerkStadt 2025“ ist Teil des nachhaltigen Forschungsansatzes „Zukunftsstadt“ und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die kommunalen Projekte im Rahmen der „MobilitätsWerkStadt 2025“ sind sehr vielfältig: Beispielsweise geht es um
bedarfsorientierte Mitarbeitermobilität in Gewerbegebieten durch multimodale und elektrifizierte Mobilitätslösungen. Ein weiteres Projekt will verschiedene nachhaltige Mobilitätsangebote über eine regionale Plattform vernetzen und so die Nutzung erleichtern. Die Städte, Gemeinden und kommunalen Einrichtungen werden zunächst für ein Jahr unterstützt. Anschließend geht es in die zweite Phase des Wettbewerbs: Die besten Konzepte können dann wissenschaftlich begleitet umgesetzt werden. In dieser dreijährigen Phase entstehen so gute, praxiserprobte Beispiele die auch anderen Kommunen den Weg zu einem nachhaltigen Mobilitätssystem der Zukunft weisen.
Was durch die Förderung des BMBF für die Zukunftsstadt bisher erreicht wurde, wurde am 2. und 3. Dezember 2019 in Münster mit rund 350 Expertinnen und Experten, darunter Vertreter aus mehr als 60 deutschen Städten, Gemeinden und Landkreisen, diskutiert. Unter dem Motto „klimaaktiv, innovativ, digital“ präsentieren auf der Zukunftsstadt-Konferenz Forscher, Kommunen und Unternehmenspartner ihre Innovationen für die kommunale Praxis.