Kleine und mittlere Unternehmen bei Digitalisierung unterstützen

Mehr als 460 kleine und mittlere Unternehmen hat das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen in den vergangenen zwei Jahren besucht. Die Nachfrage nach den Angeboten ist groß.  Seit zwei Jahren gibt es das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum an der Universität Siegen jetzt schon. In dieser Zeit hat das Team etwa zehn Projekte mit kleinen und mittleren Unternehmen umgesetzt. Es ging dabei um ganz unterschiedliche Themen im Bereich Digitalisierung. „Angefangen beim Thema Augmented Reality, über IT-Sicherheit bis hin zu Retrofit – uns kommt zu Gute, dass wir beim Thema Digitalisierung breit aufgestellt sind und deshalb viele Anfragen der Unternehmen beantworten können“, freut sich Dr. Martin Stein, Geschäftsstellenleiter des Kompetenzzentrums.

In einem Projekt mit der Firma G-TEC aus Siegen ging es zum Beispiel darum, Modelle von Bauprojekten in die virtuelle Realität zu überführen. „So können wir vor dem Bau eines Gebäudes in der virtuellen Realität überprüfen, ob auch wirklich alle Leitungen dort verlaufen, wo sie hingehören“, sagt Dr. André-Marcel Schmidt, Leiter der G-TEC-Akademie. Das Unternehmen mit mehr als 100 MitarbeiterInnen rüstet sogenannte Zweckgebäude aus, also Schulen, insbesondere aber auch Feuer-, Rettungswachen und Leitstellen.

Mit KIRCHHOFF Automotive haben die ExpertInnen des Kompetenzzentrums eine App entwickelt, die die MitarbeiterInnen beim Rüsten der Maschinen unterstützt. „Wir hatten die Idee, dass es dafür auch eine digitale Lösung geben könnte, wussten aber nicht genau, wie sie aussehen soll“, erklärt Björn Wollny von KIRCHHOFF Automotive. Der Automobilzulieferer hat mehr als 300 Beschäftigte im Werk in Attendorn. Gemeinsam mit dem Team des Kompetenzzentrums ist die Idee entstanden, eine App für eine Smartwatch zu entwickeln. „Wir haben uns für eine Uhr entschieden, weil sie leicht am Körper zu tragen ist, der Maschinenbediener beide Hände frei hat, die Uhr auch mit Handschuhen bedienen kann und es keine Hemmschwelle gibt, eine Uhr zu tragen“, sagt Alexander Boden vom Kompetenzzentrum.

In den vergangenen zwei Jahren hat das Kompetenzzentrum außerdem mehr als 80 MitarbeiterInnen von kleinen und mittleren Unternehmen zu Digital Scouts qualifiziert. Das sind Wegbereiter, die die Digitalisierung in ihren Firmen anstoßen wollen. In Siegen und im Märkischen Kreis haben bereits mehrere Workshop-Runden stattgefunden. Sie waren so erfolgreich, dass zurzeit auch noch in vier weiteren Regionen in Nordrhein-Westfalen Kurse stattfinden. „Das Ziel ist es, den Unternehmen die Angst vor der Digitalisierung zu nehmen“, erklärt Marc Gerbracht, der die Reihe beim Kompetenzzentrum betreut.

Die Workshop-Reihe dauert ein halbes Jahr. Einmal im Monat treffen sich die TeilnehmerInnen mit ExpertInnen aus dem Kompetenzzentrum und sprechen über Digitalisierungsthemen. Die Inhalte werden beim ersten Treffen gemeinsam festgelegt, damit auch wirklich über das gesprochen wird, was die TeilnehmerInnen interessiert. Für die Zukunft sind weitere Digital Scouts-Reihen geplant, es wird zum Beispiel eine weitere in Siegen und eine neue Runde in Oberhausen starten.

Weitere Infos über das Kompetenzzentrum gibt’s auch auf der Internetseite https://kompetenzzentrum-siegen.digital/ und dem YouTube-Kanal http://www.youtube.com/c/Mittelstand40KompetenzzentrumSiegen.

 

Hintergrund: Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen gehört zu Mittelstand-Digital (www.mittelstand-digital.de). Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und informiert über mögliche Chancen und Herausforderungen. Regionale Kompetenzzentren helfen vor Ort dem kleinen Einzelhändler genauso wie dem größeren Produktionsbetrieb mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Netzwerken zum Erfahrungsaustausch und praktischen Beispielen. Das BMWi ermöglicht die kostenlose Nutzung aller Angebote von Mittelstand-Digital.