NRW. Die Mitgliedsunternehmen des Regionalausschusses für die Eifel der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen machen sich dafür stark, die Mobilitätsangebote für den ländlichen Raum zu verbessern. Das ist das Ergebnis ihrer Herbstsitzung bei der schwartz GmbH in Simmerath. „Um auch künftig junge Menschen als Mitarbeiter für unsere Unternehmen zu gewinnen, müssen wir die Infrastruktur und das ÖPNV-Angebot optimieren, aber auch ganz neue Mobilitätskonzepte denken“, sagt Stefan Hillers, Geschäftsführer der Theo Hillers GmbH aus Kall und Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses für die Eifel.
Besonders junge Menschen – die Mitarbeiter von morgen – haben ein anderes Mobilitätsverhalten: Sie wünschen sich verstärkt Carsharing-Modelle und vernetzte Mobilitätsangebote. „Diese Generation können wir mit attraktiven ÖPNV-Angeboten, einem Ausbau von Park & Ride-Stationen oder mit digitalen Plattformen, über die sich Fahrgemeinschaften organisieren lassen, in der Eifel halten oder für die Region gewinnen“, betont Hillers.
Viele Berufstätige pendeln täglich zur Arbeit – sowohl in die Eifel, mehrheitlich jedoch aus ihr heraus. Das gilt branchenunabhängig für Mitarbeiter von produzierenden Unternehmen, im Bereich Hotellerie und Gastgewerbe, von Dienstleistungsanbietern oder im Handel. Kommunen wie Roetgen mit 80,3 Prozent oder Simmerath mit 63,6 Prozent haben im NRW-Vergleich eine überdurchschnittlich hohe Quote an Menschen, die aus der Eifel in die Nachbarregionen pendeln. Auf Landesebene liegt die Pendlerquote aktuell bei 50 Prozent. Dabei befinden sich bei denjenigen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, im Schnitt nur 1,1 Personen im Fahrzeug.
Konkrete Lösungsansätze diskutierten die Mitglieder des IHK-Ausschusses mit Dr. Michael Minis, Geschäftsführer der Digital Mobility Solutions GmbH aus Aachen. Dabei wurde deutlich, dass die Eifel bei der Nutzung von Carsharing-Angeboten noch Nachholbedarf hat. „Lösungen im Bereich digitaler Carsharing-Plattformen sind vorhanden, werden allerdings von Kommunen und Unternehmen in der Eifel noch zu selten nachgefragt“, lautet das Fazit von Philipp Piecha, Regionalbeauftragter der IHK Aachen.
Die Mitglieder des Regionalausschusses sind sich einig, als Alternative zum täglichen Pendeln das Arbeiten und Wohnen an einem Standort zu fördern. Die Eifel bietet dafür gute Voraussetzungen: Sie ist bereits ein attraktiver Wohnstandort mit hohem Freizeitwert. Allerdings gebe es auch dort noch zahlreiche Herausforderungen, etwa die Nachfolge im Gastgewerbe und Handel oder den Aufbau einer flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet.