NRW. Mehr als jedes zweite Start-up in Nordrhein-Westfalen wird in der Metropolregion Rheinland (MRR) gegründet. Das geht aus der zuletzt veröffentlichten Auswertung des Deutschen Start-up-Monitors hervor. Demnach liegt die MRR mit einem Anteil von 51,6 Prozent eindeutig an der Spitze der Neugründungen, gefolgt von der Region Ostwestfalen-Lippe (20,7 Prozent) und der Metropole Ruhr (18 Prozent). „Dass sich das Rheinland im bundesweiten Vergleich zum Spitzenstandort für Start-ups entwickelt, ist mit Blick auf den Strukturwandel ein Beleg für die Zukunftsfähigkeit unserer Region“, sagt Ulla Thönnissen, Geschäftsführerin der Metropolregion Rheinland e.V. in Köln.
Ein weiteres Zukunftssignal: Die RWTH Aachen ist laut Angaben der an der Studie beteiligten Unternehmen die Hochschule in NRW, die mit Abstand die meisten Start-ups auf den Weg bringt. 10,2 Prozent der Neugründungen im Bundesland gehen aus der RWTH hervor. Zur Einordnung: Mit einem Anteil von 5,1 und 4,7 Prozent an initiierten Start-ups folgen die Universitäten Bielefeld und Paderborn auf den Plätzen zwei und drei.
„Wissenschaft ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Das gilt für die RWTH und die FH Aachen gleichermaßen. Die Aachener Hochschulen sind ein Innovationsmotor, von dem die gesamte Region profitiert“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen und zugleich Leiter des Forschungs- und Bildungsdialogs der Metropolregion Rheinland. Die IHK Aachen hat eine eigene Studie zur wirtschaftlichen Bedeutung von Hochschulen in Auftrag gegeben, deren konkrete Ergebnisse Anfang kommenden Jahres veröffentlicht werden.
Insgesamt kann Nordrhein-Westfalen laut Start-up-Monitor 2019 seine bundesweit führende Position bei den Gründungen deutlich ausbauen. In NRW gebe es exzellente Hochschulen, Dax-Unternehmen, führende Familienunternehmen und einen starken Mittelstand. In Summe biete das Bundesland Gründern ein ideales Umfeld, um ihre Ideen zu verwirklichen. Wie 2018 kommen die meisten Start-ups, die an der aktuellen Befragung teilgenommen haben, aus Nordrhein-Westfalen: Ihr Anteil im bundesweiten Vergleich kletterte von 19 auf 20,6 Prozent.
Auch qualitativ ist Nordrhein-Westfalen im Aufwind. Wurde die Förderung des Gründungsstandorts im Vorjahr noch mit der Schulnote 3,8 bewertet, geben Gründer der Landesregierung jetzt eine 3,1. Nordrhein-Westfalen rangiert nun auf Platz zwei und liegt über dem Schnitt aller Länder (3,4) und des Bundes (3,9). Ein überraschendes Ergebnis zeigt sich bei der Frage nach den Finanzierungsquellen: So bevorzugen knapp 40 Prozent der Gründer Venture Capital. Tatsächlich nutzen es allerdings nur 14,6 Prozent. Um das Angebot zu verbessern, will die NRW.Bank das investierte Wagniskapital bis zum Jahr 2023 um mehr als 200 Millionen auf eine halbe Milliarde Euro aufstocken.