Senat zeichnet Studierende für hervorragende Abschlussarbeiten aus

Einmal im Jahr werden an der Hochschule Niederrhein die mit jeweils 1000 Euro dotierten Senatspreise verliehen. Der Senat würdigt dabei herausragende Abschlussarbeiten in vier Kategorien. „Die Arbeiten zeigen, wie vielfältig die Hochschule Niederrhein ist. Die Kategorien verdeutlichen zudem, dass wir als Hochschule für angewandte Wissenschaften Wert auf die Verknüpfung von Forschung und Praxis sowie Verbundenheit zur Region legen“, sagte der Senatsvorsitzende Prof. Dr. Georg Oecking bei der Feierstunde.

Den Senatspreis in der Kategorie „Anwendungsorientierung“ erhielt Kathrin Weber aus dem Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik für ihre Masterarbeit „Entwicklung einer textilintegrierten Lösung für gestrickte Sensoren zur Messung der Herzfrequenz“. Damit die Herzfrequenz von Feuerwehrleuten während eines Einsatzes beobachtet werden kann, strickte die Studentin textile Elektroden, Anschlussflächen sowie Verbindungsleitungen in ein Armbündchen ein. Besonders wichtig war es, die Elektroden so in die Schutzausrüstung zu integrieren, dass diese die Einsatzkräfte nicht stören aber gleichzeitig die Signale bestmöglich erfasst werden können.

In der Kategorie „Innovation/Kreativität“ stimmte die Jury einstimmig für Vegard Beyer aus dem Fachbereich Design. Er untersuchte Kommunikationskampagnen aus dem Bereich der Wissenschaftskommunikation und analysierte, weshalb diese häufig fehlschlagen. Der Kommunikationsdesigner nutzte Methoden der klassischen Werbung und PR und entwickelte einen Leitfaden für zivile „Gesellschaftsveränderer“. Sein Konzept und den Entwurf dieser Kommunikationsmaßnahmen überprüfte er bereits in vielen Workshops.

Die Auszeichnung in der Kategorie „Regionaler Bezug“ ging ebenfalls an eine Arbeit aus dem Fachbereich Design. Julia Timmer wurde für ihre Masterarbeit ausgezeichnet, in der sie sich mit Upcycling in der Nachbarschaft beschäftigte. Durch gemeinsames weiterverwerten von gebrauchten Gütern und das Schaffen neuer Funktionen und Ästhetiken werden auch designferne Menschen dazu angeregt, den Umgang mit vermeintlich wertlosen Gegenständen zu überdenken.

Aufgrund der besonders hochwertigen Einreichungen wurde der Preis in der Kategorie „Forschung“ aufgeteilt. Jeweils 500 Euro gehen an Malte Plenker vom Fachbereich Chemie sowie Christian Flachsenberg vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Malte Plenker führte eine Strukturanalyse an möglich pharmazeutisch aktive Substanzen, welche aus Pilzen gewonnenen werden, mit modernsten spektroskopischen Methoden durch. Dabei bewies er insbesondere seine Fähigkeiten in der Interpretation der Spektren und konnte fünf unbekannte Substanzen identifizieren. Christian Flachsenberg lieferte eine Forschungsarbeit, die laut Gutachten in vielerlei Hinsicht die Ansprüche erfüllt, die auch an Dissertationen gestellt werden. In seinem Forschungsprozess griff er das aktuell relevante Thema der Credit Spreads italienischer Staatsanleihen auf und leitete neue Erkenntnisse zu diesem Forschungsfeld ab.

Die Studierenden können sich für den Senatspreis nicht direkt bewerben: Ihr jeweiliger Prüfer schlägt die Arbeit dem Prüfungsausschuss in den Fachbereichen vor, der einen Vorschlag pro Kategorie dem Senat unterbreitet. Dieser entscheidet dann über die Preisträger auf Grundlage der Bewertung durch eine Jury, die sich aus Senatsmitgliedern zusammensetzt. Foto: Die Preisträgerinnen und Preisträger des Senatspreises 2019: (vlnr.) Vegard Beyer, Christian Flachsenberg, Julia Timmer, Kathrin Weber und Malte Plenker.