„Energiewende made in Wuppertal“

Mit gleich vier Projekten zum Klimaschutz überzeugte der Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal die Gutachter*innen des Wettbewerbs „EnergieSystemWandel.NRW“, der aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert wird: Die Projekte „InFlex“, „AutoFlex“, „FlexChemistry“ und „SektorPlan“ erhalten zusammen eine Förderung von rund drei Millionen Euro. Durch den steigenden Anteil der Einspeisung klimafreundlicher erneuerbarer Energien ergeben sich neue Herausforderungen für die Planung und den Betrieb insbesondere von Verteilnetzen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek, Inhaber des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgungstechnik. In den vier geförderten Projekten werden innovative Herangehensweisen erforscht, um diese Herausforderungen zu meistern.

Das Projekt „InFlex“ fokussiert sich auf die flexible Steuerung von technischen Anlagen in Nichtwohngebäuden. Durch die geschickte Nutzung vorhandener Flexibilitäten, die sich aus der intelligenten Regelung von Stromerzeugung und -verbrauch ergeben, sollen diese Gebäude möglichst energieeffizient betrieben werden. Ihre Nutzer*innen sollen dadurch keine Komforteinbußen erfahren. Das Vorhaben wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Karsten Voss durchgeführt. Die Gesamtfördersumme beträgt 1,1 Millionen Euro.

Wie Privat- und Gewerbekunden der Zugang zum kurzfristigen Stromhandel an der Börse ermöglicht werden kann, um Flexibilitäten von Stromerzeugungsanlagen technisch und wirtschaftlich gewinnbringend zu vermarkten, wird im Projekt „AutoFlex“ untersucht. Die Wuppertaler Energieforscher*innen kooperieren im Rahmen des Vorhabens mit der Neue Effizienz GmbH und der WSW Energie und Wasser AG. Die Projektpartner erhalten eine Förderung in Höhe von 425.000 Euro.

 Das Projekt „FlexChemistry“ untersucht, welche Flexibilitätspotenziale die Prozesse eines Chemieparks bieten und wie sich diese beispielsweise zur Entlastung der Energieversorgungsnetze geschickt ausnutzen lassen. Die Bergische Universität übernimmt bei diesem Projekt die Federführung und wird mit rund 455.000 Euro gefördert. Als weitere Partner im Projektkonsortium sind die YNCORIS GmbH & Co. KG und die Universität Duisburg-Essen vertreten.

Die Ableitung von praxistauglichen Planungsgrundsätzen und -methoden für zukunftsfähige Energienetze ist Ziel des Projekts „SektorPlan“. Insbesondere sollen dabei die verschiedenen Sektoren des Energiesystems – wie beispielsweise Strom- und Gasnetze –  übergreifend und ganzheitlich betrachtet werden. Projektpartner sind die BET Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH sowie fünf Netzbetreiber. Der Förderanteil für die Bergischen Universität beträgt 640.000 Euro.

Mit dem Wettbewerb „EnergieSystemWandel.NRW“ werden anwendungsbezogene Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gefördert. Insbesondere stehen Projekte im Fokus, die sich thematisch mit der Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien, der Stabilisierung der Stromnetze sowie der Steigerung der Energieeffizienz in Unternehmen befassen. „Die Förderung der vier neuen Projekte leistet einen wichtigen Beitrag zur ‚Energiewende made in Wuppertal‘“, so Prof. Zdrallek.