Jülich – Beim gestrigen Mobilitätskongress des Rheinischen Reviers in der Stadthalle Neuss war das Motto der Veranstaltung auch gleichzeitig Thema des Tages: „Gemeinsam Mobilität gestalten“. Insgesamt diskutierten rund hundert Expertinnen und Experten und interessierte Bürgerinnen und Bürger über die entscheidenden Weichen für eine zukunftsorientierte und leistungsfähige Mobilität für das Rheinische Revier. Veranstalter war der Revierknoten Infrastruktur und Mobilität der Zukunftsagentur Rheinisches Revier unter der Leitung von Herrn Dirk Brügge.
Verkehrsministerin Brandes: Rheinisches Revier als Mobilitätsrevier der Zukunft
Ina Brandes, Verkehrsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, sagte in ihrer Rede: „Im Rheinischen Revier haben wir jetzt die einmalige Chance, mit neuer Mobilität den Strukturwandel in der Region voranzutreiben und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Das gelingt zum Beispiel, wenn wir für schnellere Genehmigungen von Infrastrukturprojekten sorgen und eine Fachkräfteoffensive ins Rollen bringen, um mehr Radwege und Schienenstrecken zu bauen.“ Brandes weiter: „Wir müssen zudem die großen Chancen der Digitalisierung nutzen und für eine bessere Vernetzung aller Verkehrsmittel sorgen: Hier spielen Mobilstationen eine Schlüsselrolle, bei denen man schnell vom E-Bike auf saubere Sharing-Fahrzeuge umsteigen kann oder in Elektrozüge, die in enger Taktung fahren und die kinderleicht via App gebucht werden können. So machen wir das Rheinische Revier zur Vorzeige-Region für klimafreundliche Mobilität in Europa.“ Dem stimmte Landrat Petrauschke zu, der zudem die Bedeutung des S-Bahn-Ausbaus für das Rheinische Revier betonte.
Erste Ergebnisse einer Mobilitätsstrategie
Das Thema Mobilität spielt in einer Region, die durch den Kohleausstieg zur „größten Landschaftsbaustelle Europas“ wird, eine sehr zentrale Rolle. Dies erklärte Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier in seiner Rede in Neuss. Die künftigen Investitionen in Infrastruktur und Technologie sollen den Menschen, der Wirtschaft, der Struktur- und Raumentwicklung sowie der Klimaneutralität gleichermaßen dienen. Wie das konkret funktionieren kann, ist in den vergangenen zwei Jahren durch den Revierknoten „Infrastruktur und Mobilität“ erarbeitet worden. Die Ergebnisse fließen nun in eine Mobilitätsstrategie ein, die gestern in Neuss bereits in Teilen präsentiert wurde. Es gilt nun, die entstandenen Ideen und Projekte auch umzusetzen und weitere an den Start zu bringen.
Hohe internationale Bedeutung des Rheinischen Reviers
In einer Rede des Vorsitzenden der Regionalregierung Päijät-Häme in Finnland, Pekka Komu, wurde die hohe Bedeutung des Strukturwandels im Rheinischen Reviers auch im internationalen Kontext betont. Zugleich wurde deutlich, was andernorts bereits realisiert wird und dass Mobilität ohne die Aspekte Nachhaltigkeit und Klimaneutralität nicht mehr zu diskutieren ist. Konkret ging es in den anschließenden Vorträgen und Diskussionsrunden um die Herausforderungen einer nachhaltigen Transformation, der neuen Mobilität im ländlichen Raum, klimagerechte Antriebstechnologien und der Intermodalität in der Logistik.
Revierknoten „Infrastruktur und Mobilität“ wird ab Herbst in Zukunftsagentur integriert
Die künftigen Infrastrukturen müssen vorausschauend entwickelt und geplant werden. Nur so lässt sich die Versorgung in unterschiedlichen Bereichen für den Raum sicherstellen sowie neue Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze generieren. Das Rheinische Revier kann als Modellregion für Infrastruktur und Mobilität der Zukunft proaktiv entwickelt werden. Hierzu werden sukzessive die Aufgaben des Revierknotenvorsitzenden Herrn Dirk Brügge in die Zukunftsagentur nach Jülich überführt.