Mit Formaten und Sendungen wie „maiLab“, „Terra X“ und „MAITHINK X – die Show“ steht sie für moderne, mitreißende und gewinnende Wissenschaftskommunikation. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim ist seit einigen Jahren eine der profiliertesten Vermittlerinnen von Wissenschaft in Deutschland. Ihr YouTube-Kanal „maiLab“ hat mehr als 1,4 Millionen Abonnenten, die Sendungen dort wurden seit September 2016 mehr als 120 Millionen mal aufgerufen. Präsent ist sie darüber hinaus im TV: Mit Ranga Yogeshwar (bis November 2018) und Ralph Caspers moderierte sie „Quarks“, wechselte dann zum „Terra X“-Team, mit „MAITHINK X“ hat sie bei ZDFneo mittlerweile sogar eine eigene (Wissenschafts-) Unterhaltungsshow. Darüber hinaus schrieb sie zwei Bücher, „Komisch alles chemisch“ und „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit“, und landete damit in den Bestsellerlisten ganz vorne.
Im Zuge der COVID-19-Pandemie kommentierte sie in den „Tagesthemen“ und wurde von der zu dieser Zeit amtierenden Bundeskanzlerin Angela Merkel öffentlich für die verständliche Darstellung gelobt. Ihr YouTube-Video zu Corona wurde 6,6 Millionen Mal angeschaut und intensiv diskutiert: 50.000 Kommentare wurden unter dem Video hinterlassen. Sie wurde mit öffentlicher Anerkennung und Preisen (etwa dem Grimme-Preis und dem Nannen-Preis) geehrt und sogar mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Gleichzeitig füllten Verschwörungstheoretiker ihr digitales Postfach mit üblen Schmähungen. Ihre Energie und ihr Mut, über Wissenschaft zu sprechen, ist dennoch ungebrochen. Und der Bedarf nach hervorragender Wissenschaftskommunikation steigt zunehmend.
Für ihr erfolgreiches Wirken als Wissenschaftsjournalistin und ihre besondere Leistung, in schwierigen Zeiten Wissenschaft zu vermitteln und Verständnis für Forschung und Fortschritt zu wecken, wird Mai Thi Nguyen-Kim am Samstag, 3. September 2022, um 19 Uhr in einem festlichen Akt von RWTH und Stadt Aachen im Krönungssaal des Aachener Rathauses mit dem Aachener Ingenieurpreis ausgezeichnet.
„Dr. Mai Thi Nguyen-Kim hat die Wissenschaftskommunikation in den vergangenen Jahren auf ein anderes Level gehoben und damit eine einmalige kommunikative Brücke gebaut, um wissenschaftliche Themen sowohl der Politik als auch der breiten Gesellschaft verständlich darzulegen. Als promovierte Chemikerin mit Bezug zur RWTH Aachen nimmt sie eine besondere und deutliche Vorbildfunktion für die Studierenden der RWTH ein“, begründet Professor Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen, die Entscheidung. „Vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie ist oftmals deutlich geworden, dass eine Fokussierung auf die verständliche Aufbereitung von wissenschaftlichen Inhalten notwendig ist, um den Dialog und den Austausch und damit auch das Verständnis füreinander aufrechtzuerhalten“, sagt Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen.
Der Aachener Ingenieurpreis ist eine gemeinschaftliche Auszeichnung der RWTH und der Stadt Aachen – mit freundlicher Unterstützung des Vereins Deutscher Ingenieure VDI als Preisstifter. Jährlich ausgezeichnet wird eine Persönlichkeit, die mit ihrem Schaffen einen maßgeblichen Beitrag zur positiven Wahrnehmung oder Weiterentwicklung des Ingenieurwesens beziehungsweise der Wissenschaften geleistet hat. Die Auszeichnung wird bereits zum achten Mal verliehen. Erster Preisträger war Professor Berthold Leibinger (gestorben 2018), Gesellschafter der TRUMPF GmbH + Co. KG. Es folgten Professor Franz Pischinger, Gründer der Aachener FEV Motorentechnik GmbH, der Astronaut Thomas Reiter, der langjährige Direktor am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, Professor Manfred Weck, Professorin Emmanuelle Charpentier als Mikrobiologin und Miterfinderin der Gen-Schere CRISPR-Cas9, der Unternehmer Hans Peter Stihl und im vergangenen Jahr der Technologie-Pionier Sebastian Thrun.
Foto: Viet Nguyen-Kim / RWTH Aachen PM