Land fördert Aufbau von Applied Excellence Department in Herne

Die Hochschulallianz Ruhr der drei im Ruhrgebiet angesiedelten Hochschulen für angewandte Wissenschaften bündelt ihre Kräfte und Kompetenzen noch stärker, um zukunftsfähige Energie- und Mobilitätslösungen für Metropolregionen zu erarbeiten und in die Gesellschaft zu bringen. Dazu hatten sich die Beteiligten im Rahmen der Ruhr-Konferenz der Landesregierung verabredet. In den kommenden Jahren schaffen die Hochschule Bochum, die Fachhochschule Dortmund und die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen ein sogenanntes „Applied Excellence Department“ in Herne, in dem gemeinsame Studienangebote und Forschungsvorhaben möglich werden. Neben der Entwicklung exzellenter wissenschaftlicher Erkenntnisse steht hierbei auch der Wissenstransfer in die Gesellschaft im Fokus. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Vorhaben der Hochschulen für angewandte Wissenschaften bis 2025 mit über elf Millionen Euro. Start der Förderung ist im Sommer 2022.

Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen überreichte am Freitag (13. Mai) die Förderbescheide für das Vorhaben an Prof. Andreas Wytzisk-Arens, Präsident der Hochschule Bochum, Prof. Wilhelm Schwick, Rektor der Fachhochschule Dortmund, und Prof. Michael Brodmann, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Westfälischen Hochschule. „Die zukünftige Energieversorgung und die Mobilität von morgen sind zentrale Fragen unserer Zeit, für die es innovative und zukunftsgerichtete Lösungen aus der Wissenschaft braucht. Um hierzu wertvolle Beiträge leisten zu können, führt die Hochschulallianz Ruhr ihre schon heute starke Expertise in diesen Bereichen jetzt noch weiter zusammen und baut sie zugleich aus. Durch den Transfer der wissenschaftlichen Ergebnisse und Entwicklungen in die Gesellschaft leisten die Hochschulen wesentliche Beiträge für die Gestaltung nachhaltiger und lebenswerter Metropolregionen“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Mit dem Applied Excellence Department sollen eine Master School und ein Research Department entstehen, die in einem Innovation Eco System eng mit Partnern aus der regionalen Wirtschaft kooperieren. Mit der Förderung wird der personelle und infrastrukturelle Aufbau vorbereitet, die inhaltliche Gestaltung geschärft und pilotiert. Im Endausbau sollen zwölf zusätzliche Professuren eingerichtet werden, die von 24 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt werden. In der Master School sollen herausragende Talente als Treiber für die Energie- und Mobilitätswende im Ruhrgebiet ausgebildet werden. Hierbei gehen die Hochschulen einen innovativen Weg durch eine neue Studienstruktur, die durch verschiedene sogenannte Tracks, Challenges und Connecting Excellence Events für eine besonders enge Vernetzung von Forschung und Lehre sorgt.

Die Hochschulallianz Ruhr aus Hochschule Bochum, Fachhochschule Dortmund und Westfälischer Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen hat sich bereits in den vergangenen Jahren zu einem Nukleus für regionale Impulse aus der angewandten Wissenschaft für die Ruhrregion im Themenfeld dekarbonisierter und vernetzter Energie- und Mobilitätslösungen entwickelt, wie der Erfolg eines ebenfalls von den drei Allianzhochschulen eingeworbenen Projekts beim Förderprogramm FH-Impuls zeigt. Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Höhe von fast 11,5 Millionen Euro geförderte Projekt (2016–2024) setzt sich mit Lösungen für systemrelevante Fragestellungen in den Bereichen Sicherheit, Wandel und Vernetzung der Mobilität sowie Energieversorgung in Metropolregionen auseinander. Das Projekt unterstreicht die wichtige Rolle, die Hochschulen für angewandte Wissenschaften aufgrund ihrer Anwendungsnähe und Anbindung an die Wirtschaft in der Innovationskette einnehmen. Diese wertvolle Rolle wird nun durch das Applied Excellence Departement ausgebaut und nachhaltig weiterentwickelt. Die Initiative zu dieser Stärkung der Hochschulkooperation ist im Rahmen der Ruhr-Konferenz im Projekt „ruhrvalley“ angestoßen und kontinuierlich entwickelt worden. Bereits im vergangenen Jahr eröffnete die Allianz aus den drei großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in der Region eine gemeinsame Geschäftsstelle in Herne – dem geografischen Schnittpunkt der drei Hochschulstandorte.