Beim 4. Ruhr-Konferenz-Talk am 9. Mai 2022 diskutierten Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales, Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV), und Susanne Brambora-Schulz, Referatsleiterin Freiraumentwicklung und Landschaftsbau beim Regionalverband Ruhr (RVR) zum Thema „Metropole Ruhr: Grün, lebenswert und klimafreundlich“ über Fortschritte und Herausforderungen der Metropolregion im Klimawandel.
Minister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, verantwortlich für die Ruhr-Konferenz: „Die Renaturierung der Emscher hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Was hier geschafft wurde, steht für die Haltung der Menschen im Ruhrgebiet. Wenn alle zusammenarbeiten, sind wir Weltklasse! Das sollte Ansporn und Antrieb sein, die Projekte der Ruhr-Konferenz für eine grüne, lebenswerte Metropole Ruhr weiter voranzutreiben. Die Ruhr-Konferenz hat von Beginn an auf die Zusammenarbeit gesetzt, die über kommunale und institutionelle Grenzen hinausgeht. So muss die Arbeit jetzt weitergehen.“
Prof. Dr. Uli Paetzel sagte zum Emscher-Umbau und den Ruhr-Konferenz-Projekten: „Die Folgen des Klimawandels erfordern ein neues Denken in der Stadtentwicklung, das für zusätzliches Grün sorgt, Flächen entsiegelt und für einen besseren Umgang mit der Ressource Wasser steht. Mit dem Projekt ‚Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft‘, das gemeinsam mit den Kommunen des Ruhrgebiets und dem Umweltministerium im Rahmen der Ruhrkonferenz entwickelt wurde, möchten wir rund 25 Prozent der befestigten Flächen in ausgewiesenen Betrachtungsräumen von der Mischwasserkanalisation abkoppeln und die kühlende Verdunstung von Wasser um zehn Prozentpunkte steigern. Durch das Projekt sind wir in der Lage, Maßnahmen im Baubestand bis 2030 mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 250 Millionen Euro finanziell zu fördern und bei der Projektumsetzung planerisch zu unterstützen.“
Susanne Brambora-Schulz zeigte an Aktivitäten des RVR zur Förderung der Grünen Infrastruktur wie etwa dem ökologischen Umbau der Revierparks, der Pflanzaktion von fünf Millionen Bäumen fürs Ruhrgebiet oder der Internationalen Gartenbauausstellung 2027 (IGA), dass täglich konkret vor Ort für und mit den Menschen die Region lebenswerter und grüner wird. Brambora-Schulz: „Die Offensive Grüne Infrastruktur 2030 ist ein wichtiger Impuls zur großen Transformation des Ruhrgebietes. Hier gibt und gab es immer das Erfordernis, sich neuen Bedingungen anzupassen. Thematiken wie Starkregen-Ereignisse, Dürreperioden, das Artensterben und der Flächenverlust, stellt uns vor besondere Herausforderungen. Mit den Projekten Grüne Lückenschlüsse, Klimabäume, Be(e)friendly und Revierparks 2020 gilt es, tragfähige Lösungen zu entwickeln: In einem breit angelegten Prozess aus strategischer Planung, Umsetzungsprojekten und Beteiligungsformaten setzten das Land Nordrhein-Westfalen, die Emschergenossenschaft und wir, als Regionalverband Ruhr, gemeinsam mit den Menschen und den Kommunen der Metropole Ruhr Impulse für zukunftsfähige Themen und Entwicklungen. Wir vermitteln, vernetzen, beraten, fördern und realisieren. Die Offensive Grüne Infrastruktur 2030 zeigt anschaulich, wie die Grüne Infrastruktur der Metropole Ruhr – Mensch, Natur und Raum – als einzigartige, lebenswerte Städtelandschaft verbindet.“
Laut einer Studie des Instituts der Wirtschaft Köln (iw Köln) schneidet das Ruhrgebiet schon heute im Vergleich zu anderen Metropolregionen hervorragend ab. Bei der Frage, wie schnell die Menschen raus ins Grüne kommen, landete das Ruhrgebiet in der Gesamtwertung vor den Regionen Berlin-Brandenburg, Rhein, Rhein-Neckar, Stuttgart, München, Frankfurt/Rhein-Main, Hamburg auf dem ersten Platz.
Fazit des 4. Ruhr-Konferenz-Talks: Die Chancenregion Ruhr hat das Zeug, zur grünsten Industrieregion der Welt zu werden.