Innovationsfähigkeit grüner Startups treibt Transformation der deutschen Wirtschaft

Mit ihrer großen Innovationsfähigkeit treiben grüne Startups die Transformation der deutschen Wirtschaft voran. Das zeigt der 4. Green Startup Monitor, den der Startup-Verband und das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit erstellt haben.

Junge innovative Unternehmen in Deutschland haben das Thema Nachhaltigkeit klar im Fokus: Die Förderung von Innovationen zur Bekämpfung des Klimawandels (38%) bildet nach dem Bürokratieabbau (40%) die wichtigste Forderung deutscher Startups an die Politik. So sind sie Motor der nachhaltigen Transformation der hiesigen Wirtschaft. Deutlich wird das im Energiesektor: Mehr als zwei Drittel aller Startups in der Energiebranche können als grün eingestuft werden, weil sie mit ihren umweltentlastenden Produkten und Dienstleistungen die Schritte Deutschlands in Richtung Klimaneutralität beschleunigen.

Grüne Startups sind zu einem zentralen Bestandteil des deutschen Startup-Ökosystems geworden, fast jedes dritte deutsche Startup ist grün, so der Befund des Green Startup Monitors. Darüber hinaus leisten grüne Startups auch in Sachen Diversität Pionierarbeit. Mit immerhin 21 Prozent liegt der Anteil an Gründerinnen hier deutlich höher als im Startup Ökosystem insgesamt.

Dabei wollen grüne Startups mit unternehmerischen Mitteln möglichst große Wirkung entfalten und sind transformorientiert: 35% dieser Gründungen verbinden ihre nachhaltige Ausrichtung mit einer Orientierung am schnellen Wachstum, um Wertschöpfungsketten und Märkte zu verändern. Der Herausforderung einer nachhaltigen Transformation der deutschen Wirtschaft begegnen sie dabei mit radikal neuen unternehmerischen Lösungsansätzen, wobei sie innovativer und technologieorientierter als herkömmliche Startups sind. Wichtiger Ausgangspunkt grüner Innovationen sind dabei deutsche Hochschulen. Fast ein Drittel aller grünen Startups sind forschungsnahe Gründungen.

Wenig Schub im Bau- und Finanzsektor

Grüne Innovationen sind für das Erreichen der Klimaziele essenziell. Grüne Startups verteilen sich dabei über nahezu alle Branchen der deutschen Wirtschaft. Neben der Energiewirtschaft ist auch in Landwirtschaft der Anteil grüner Startups besonders hoch (66 Prozent). Andere klimarelevante Sektoren wie Bau und Immobilien (25 Prozent) oder Tourismus (18 Prozent) müssen dringend aufholen. Gleiches gilt für Finanzdienstleister. Für die Realisierung der Sustainable Finance-Strategie von EU und Bundesregierung kommt von den Startups in der Banken- und Finanzbranche und der Versicherungsbranche kein ausreichender Schub.

Hochschulen als Hotspots

Das dichte Netz an herausragender universitärer Forschung in Deutschland ist Ursprung zahlreicher innovativer grüner Unternehmen. Fast ein Drittel aller grünen Startups sind forschungsnahe Gründungen. Grüne Gründende lernen sich häufig an der Hochschule (40%) kennen. Bei grünen Startups ist der Anteil von Gründerinnen und Gründern mit einem Studienabschluss im Bereich Ingenieurwissenschaften mit 29 Prozent deutlich höher als bei den nicht-grünen Startups (20 Prozent). Während drei von vier Startups Beratungsleistungen und finanzielle Unterstützung wie zum Beispiel EXIST-Förderung in Anspruch genommen haben, besteht bei Angeboten mit Nachhaltigkeitsbezug noch erheblicher Entwicklungsbedarf. Nachhaltigkeitsbezogene Beratungs- und Unterstützungsangebote für Gründende sind an deutschen Hochschulen bislang Mangelware.

David Hanf, stellv. Vorsitzender Startup-Verband:
“Der Green Startup Monitor 2022 zeigt deutlich, dass sich Startups mit positiver ökologischer Wirkung in Deutschland auf hohem Niveau etabliert haben. Das ist eine gute Nachricht im Kontext der notwendigen Transformation hin zu einem klimaneutralen Wirtschaftssystem, denn es kommt jetzt auf Geschwindigkeit und konsequente Umsetzung an. Dafür benötigen Startups eine zielgruppengerechte Förderung insbesondere von Wachstumsunternehmen, die das Potential in sich tragen Märkte im Sinne einer generationsgerechten Zukunft nachhaltig zu verändern.”