IHK-Analyse: Industrieumsätze in der Region waren 2021 wieder auf Vorkrisenniveau

Die Industrie hat sich im vergangenen Jahr in der Region positiv entwickelt. Das zeigt eine Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Nach einem deutlichen Einbruch im Jahr 2020 haben die Gesamtumsätze 2021 mit einem Plus von 11,4 Prozent wieder das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 erreicht. Damit hat sich die Industrie der Region etwas besser entwickelt als die Industrie in NRW, bei der das Gesamtplus im Vergleich zum Vorjahr bei 10,7 Prozent lag. „Besonders vor dem Hintergrund der vielen Herausforderungen, die die Industrie im Jahr 2021 zu bewältigen hatte, sind das erfreuliche Zahlen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Im Rhein-Kreis Neuss lagen die Gesamtumsätze 14,9 Prozent über den Vorjahreswerten. Die IHK hat für ihre Untersuchung Daten von IT.NRW ausgewertet.

Besonders groß waren die Umsatzsteigerungen 2021 in der Chemieindustrie (22,1 Prozent) sowie in der Metallerzeugung und -bearbeitung (25,3 Prozent). Auch bei der Herstellung von Gummi und Kunststoffen (19 Prozent) sowie im Maschinenbau (16,8 Prozent) waren die Zuwächse deutlich. Umsatzrückgänge im Vergleich zum Jahr 2020 gab es vor allem bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen (-15,4 Prozent) und in der Textilindustrie (-9,4 Prozent).

Die Auslandsumsätze waren 2021 um 14,7 Prozent höher als 2020, bei den Inlandsumsätzen waren es 7,7 Prozent. „Beide Umsätze lagen damit wieder auf dem Niveau von 2019“, erklärt Steinmetz. „Das bestätigt unsere Eindrücke, die wir bei den vergangenen Konjunkturumfragen gewonnen haben.“ Selbst im vergangenen Jahr verzeichneten die Unternehmen trotz Rohstoffknappheit gute Umsatzzahlen.

Der Hauptgeschäftsführer verweist dennoch darauf, dass die Schwierigkeiten für die Unternehmer in diesem Jahr nochmals deutlich gewachsen sind. „Die enormen Steigerungen der Energiepreise stellen alle Unternehmen, aber besonders die vielen in der Region ansässigen energieintensiven Betriebe, vor große Herausforderungen. Hinzu kommen die hohen Kraftstoffpreise und die große Unsicherheit durch den Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine“, so Steinmetz. Bei einer kürzlich durchgeführten IHK-Blitzumfrage hat sich gezeigt, dass die Unternehmen von einer Verschärfung der Rohstoffkrise aufgrund des Kriegs in der Ukraine ausgehen.