InnovationCity in Bottrop ist Vorbild für weitere Klimaschutzprojekte. Das hat jetzt das Ruhr-Forschungsinstitut für Innovations- und Strukturpolitik (Rufis) in einem Gutachten bestätigt. Das 2020 abgeschlossene Modellvorhaben für klimagerechten Stadtumbau war von vornherein darauf ausgelegt, als Blaupause für weitere Städte zu dienen. Das der Ruhr Universität in Bochum angeschlossene Rufis hat 1.005 Quartiere in NRW ermittelt, auf die sich das Klimaschutzprojekt übertragen lässt.
„Uns ist es in zehn Jahren gelungen, den klimaschädlichen CO2-Ausstoß um die Hälfte zu verringern. Unser Ziel war es, damit Vorbild für andere Städte zu sein“, sagt der für Umweltschutz zuständige Dezernent Klaus Müller. Das Gutachten führt aus, dass in Bottrop rund 730 Millionen Euro in Klimaschutz, Klimaanpassung und zur Verbesserung des städtischen Umfelds investiert wurden. Etwa 175.000 Tonnen Treibhausgas werden jährlich eingespart. Das Gutachten geht zwar darauf ein, dass nicht alle in Bottrop umgesetzten Maßnahmen auf andere Städte übertragbar seien. Die Wissenschaftler kommen dennoch auch für andere Stadtquartiere zu dem Schluss, dass der Ausstoß klimaschädlicher Gase jährlich erheblich reduziert werden kann, wenn pro Tonne Reduktion jeweils 2.800 Euro Investitionskosten getätigt werden. Um in den ermittelten Quartieren ebenfalls eine Halbierung der Treibausgase zu erreichen, rechnen die Gutachter mit landesweit rund 17 Milliarden Euro Investitionen. Ergänzt um weitere Einzelprojekte, die sich nicht bestimmten Quartieren zurechnen lassen, sehen die Gutachter ein NRW-weites Investitionspotential von 24 Milliarden Euro. Damit können jedes Jahr 5,7 Millionen Tonnen schädliches Treibhausgas vermieden werden. Das sind 2,5 Prozent der 2019 für NRW ermittelten Emissionen.