Mitte Januar beginnt in Krefeld die konkrete Planung für das neue Glasfasernetz. Rund 1.000 Privatpersonen, Gewerbetreibende und Schulen, die bislang digital nur unzureichend versorgt waren, erhalten bis Herbst 2023 Anschluss an das schnelle Internet. „Krefeld verfügt schon jetzt über eine gute Netzabdeckung. Doch wenn wir uns für das Fortschreiten der Digitalisierung wappnen und den Umbau zur ‚Smart City‘ stemmen möchten, brauchen wir flächendeckend Glasfaser. Mit dem Ausbauprogramm des Bundes und des Landes NRW haben Bürgerinnen und Bürger in eher ländlichen Bezirken jetzt die Chance, ihr Haus digital zukunftsfähig zu machen“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer. Dies sei eine gute Gelegenheit, Lücken in der Abdeckung zu schließen und Krefeld digital voranzubringen.
Wirtschaftsdezernent Eckart Preen betont die Vorteile des Ausbaus für die Strahlkraft des Standorts Krefeld: „Vom schnellen Internet profitieren Gewerbetreibende, Privathaushalte, Krankenhäuser und Schulen gleichermaßen. Schnelles Internet ist zum starken Standortvorteil avanciert und spielentscheidend für Bestandsunternehmen und Neuansiedlungen. Schließlich benötigen diese allein schon für ihre Unternehmensserver und Cloudanwendungen einen schnellen, symmetrischen Breitbandanschluss“, sagt der Dezernent und Leiter von Krefeld Business, dem Verbund von Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) und Grundstücksgesellschaft. Insbesondere in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling seien immer höhere Bandbreiten nötig, um produktiv arbeiten zu können.
Die Glasfasertarife der beiden beauftragten Provider epcan und Muenet starten ab 300 Mbit/s im Download und 150 Mbit/s im Upload. Mit diesen Bandbreiten ist paralleles Telefonieren, Streamen und Surfen grundsätzlich möglich. Es werden Bandbreiten von 1.000 Mbit/s angeboten. Die epcan GmbH und die Muenet GmbH haben als Bietergemeinschaft den Zuschlag zum geförderten Breitbandausbau in Krefeld erhalten. Die Ausschreibung dafür erfolgte EU-weit. Ab dem 17. Januar 2022 werden die Provider gemeinsam mit der Planung und dem Bau des Glasfasernetzes beginnen. „Wir sind bereits in der vollen Vorbereitung für die Nachfragebündelung und freuen uns, dass wir jetzt starten können. Alle betroffenen Haushalte werden in den nächsten Tagen postalisch über das Projekt informiert.“, erklärt Gerd Gevering, einer der Geschäftsführer der epcan GmbH aus dem münsterländischen Vreden.
Rund 1.000 Adressen können vom Glasfaserausbau profitieren. „Wir rechnen mit einer hohen Teilnehmerquote, denn der Glasfaseranschluss ist für alle unterversorgten Haushalte komplett kostenlos und wird bis ins Gebäude verlegt. Bis zum 25. Februar 2022 haben alle betroffenen Haushalte die Möglichkeit, sich über die unterschiedlichen Tarife und Verträge zu informieren “, skizziert Patrick Nettels, Geschäftsführer der Muenet GmbH.
Nachdem Krefeld Anfang Dezember 2021 die Bundesmittel für den Breitband-Ausbau durch den Projektträger atene KOM bewilligt bekommen hat, kann es jetzt – vorbehaltlich der Bewilligung der Landesmittel – losgehen. Der Bund würde dann 50 Prozent der Kosten tragen, das Land 40 Prozent, die übrigen zehn Prozent wären von der Kommune zu leisten. Bis Herbst 2023 sollen mehr als 1.000 neue Glasfaseranschlüsse installiert werden und zwar genau dort, wo jetzt noch die so genannten ‚weißen Flecken‘ vorzufinden sind, also eine digitale Unterversorgung herrscht. Davon spricht man bei einer Bandbreite von weniger als 30 Mbit/s. Konkret werden 171 Kilometer Glasfaser in Krefeld installiert: unter anderem in 721 Haushalten, 243 Unternehmen und 36 Schulen. Dabei wird das Glasfaser-Kabel bis an die jeweilige Grundstücksgrenze und bei Vertragsabschluss bis ins jeweilige Haus verlegt – und damit so, wie es die aktuelle Förderrichtlinie vorsieht.