Wissenschaftler der Universität Bonn erhält renommiertesten Forschungsförderpreis Deutschlands

Für seine Verdienste im Bereich der Wirtschaftswissenschaften erhält Prof. Moritz Schularick von der Universität Bonn den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2022. Das hat der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) heute, 9. Dezember 2021, beschlossen. Bundesweit werden insgesamt zehn Forscherinnen und Forscher mit dem Leibniz-Preis gewürdigt. Mit einer Preissumme von jeweils bis 2,5 Millionen Euro ist der Leibniz-Preis der höchstdotierte deutsche Forschungsförderpreis.

„Ich gratuliere Prof. Moritz Schularick ganz herzlich zur Auszeichnung mit dem Leibniz-Preis. Mit seinen Arbeiten zu Finanzkrisen und sozialer Ungleichheit hat er erheblich zu einem besseren Verständnis dieser Phänomene beigetragen und daraus wichtige Ansätze für eine vorausschauende Wirtschafts- und Finanzpolitik entwickelt. Sein Wirken ist damit auch ein gutes Beispiel, wie wissenschaftliche Erkenntnisse eine Gesellschaft und damit das Leben aller Menschen verändern können. Die Auszeichnung mit dem Leibniz-Preis als renommiertester Forschungsförderpreis Deutschlands belegt die wissenschaftliche Exzellenz von Prof. Moritz Schularick und ist zugleich Ausdruck der Stärke des Wissenschaftsstandorts Nordrhein-Westfalen“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Der Preisträger aus Nordrhein-Westfalen

Moritz Schularick (Jahrgang 1975) ist seit 2012 Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bonn. Dort leitet er das MacroFinance Lab. Zudem ist er Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters ECONtribute und der Bonn Graduate School of Economics. Ausgezeichnet wird er nun für seine hervorragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften, insbesondere für die Neuverknüpfung der Makroökonomie mit der Wirtschaftsgeschichte.

Schularicks Forschungsarbeiten widmeten sich zunächst der Globalisierung des Finanzwesens. Dabei betrachtete er Globalisierung in langer historischer Perspektive, statt sich auf Entwicklungen ab dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts zu beschränken. Es gelang ihm der Nachweis, dass Finanzkrisen regelmäßig ein starkes Wachstum des Kreditvolumens vorausging. Er entwickelte so ein tieferes Verständnis der Krisendynamik. Dieses kann dazu beitragen, künftige Krisen vorherzusehen und abzumildern.

Auch zum Thema soziale Ungleichheit forschte Schularick mit langfristiger Perspektive. Er untersuchte die Entwicklung von Kapital- und Immobilienrenditen und arbeitete so Aspekte ungleicher Ressourcenausstattung als wesentliche Ursache für die Zunahme sozialer Ungleichheit heraus.