Finanzverwaltung baut hochmodernes Rechenzentrum im niederrheinischen Kaarst

Die Finanzverwaltung von Nordrhein-Westfalen baut ein neues, hochmodernes Rechenzentrum (RZF). Es entsteht in Kaarst, im Rhein-Kreis Neuss. Am heutigen Vormittag präsentierten Lutz Lienenkämper, Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen, Kaarsts Bürgermeisterin Ursula Baum und Jens Kreiterling, Vorstand des Projektentwicklers Landmarken AG, am zukünftigen Standort des Gebäudes die Pläne für die Landeseinrichtung, die für das Funktionieren der Verwaltung unerlässlich ist.

Die Stadt mit ihren etwa 43.000 Einwohnern bietet im Gewerbegebiet „Digital Square“, das gerade erschlossen wird, optimale Voraussetzungen für ein solches Großprojekt, das bundesweit mit seiner Ausstattung eine Vorbildwirkung haben wird. „Unsere Finanzverwaltung bekommt hier in Kaarst alle Möglichkeiten, um ein Gebäude zu realisieren, das höchste technische Standards mit den bestmöglichen Arbeitsbedingungen für unsere IT-Spezialistinnen und –Spezialisten verbindet“, sagte Minister Lienenkämper. Die Kaarster Bürgermeisterin Ursula Baum sieht die Stadt gut gerüstet, um den Anforderungen des Rechenzentrums zu entsprechen: „Wir entwickeln mit dem Digital Square ein nachhaltiges und sozialökonomisch vorbildhaftes Gewerbegebiet. Die Ansiedlung des Rechenzentrums hat in unseren Planungen seit längerer Zeit eine zentrale Rolle gespielt. Durch die hohen Anforderungen beispielsweise an die IT-Sicherheit haben wir im Gewerbegebiet nun auch für andere Unternehmen aus dem IT-Bereich die beste Infrastruktur geschaffen. Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam gelungen ist, den Projektentwickler und das Ministerium der Finanzen von den Vorzügen des Standorts in Kaarst zu überzeugen.“

Seit mehr als 60 Jahren ist das RZF in Düsseldorf untergebracht. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter garantieren unter anderem die maschinelle Verarbeitung von Steuerdaten und den Versand der Steuerbescheide in Nordrhein-Westfalen. Sie beschäftigen sich mit der Programmierung von Steuersoftware und der Ausstattung von mehr als 28.000 Arbeitsplätzen der Landesfinanzverwaltung. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich Prozesse stark verändert und beschleunigt. Die Finanzverwaltung arbeitet heute hoch automatisiert und muss deshalb ihre technischen Möglichkeiten unter höchsten Sicherheitsanforderungen für den Datenschutz modernisieren.

Damit das gelingt, werden die derzeit auf mehrere Gebäude in der Landeshauptstadt verteilten Beschäftigten künftig in einer Liegenschaft vereint. Diese wird nicht nur Platz für das benötigte Computer- und Serversortiment bereitstellen, sondern auch zahlreiche moderne Arbeitsplätze und Kreativräume, in denen sich die oft für verschiedene Landesbehörden tätigen Teams treffen und im Kollektiv an neuen Softwarelösungen tüfteln können. „Wir machen die Finanzverwaltung fit für kommende Herausforderungen, die unabdingbar mit Themen wie der Digitalisierung verknüpft sind“, betonte Minister Lienenkämper. „Das dient der Optimierung interner Abläufe, aber natürlich auch den Bürgerinnen und Bürgern, die sich darauf verlassen können, dass die Verwaltung effizient arbeitet und verantwortungsbewusst mit Steuergeldern umgeht.“

Entwickelt wird das RZF von der Landmarken AG, einem der größten Büroentwickler in Nordrhein-Westfalen, der sich in einem im Dezember 2017 begonnenen europaweiten Verfahren durchgesetzt hat. In Kaarst wurde im Jahr 2019 das entsprechende Gelände gefunden. Hier wird das Unternehmen ein Gebäude verwirklichen, das Funktionalität und Umweltfreundlichkeit verbindet. Zum Einsatz kommen bei der Energienutzung zum Beispiel Photovoltaik und Kraftwärmekopplung. „Das Gebäudekonzept bietet beste Rahmenbedingungen für die Finanzverwaltung mit hochattraktiven und modernen Arbeitsplätzen für die Mitarbeiter, die eine produktive Wohlfühlatmosphäre gewährleisten. Versorgt werden sie unter anderem mit Strom aus Sonnenenergie, Abwärme aus dem Rechenzentrum und Energie sowie Kälte aus dem hocheffizienten Blockheizkraftwerk“, sagte Jens Kreiterling, Vorstand der Landmarken AG.

In den kommenden Monaten erarbeiten alle Beteiligten gemeinsam die geforderten Anträge für das Bauverfahren. Die Bauarbeiten am neuen Rechenzentrum der Finanzverwaltung sollen Anfang des Jahres 2023 starten.