Öffnung der Provada schien von den Niederländern „herbeigesehnt“

Kreis Kleve – Amsterdam – Ein wenig befremdlich waren sie schon – die ersten Meter auf der Provada in Amsterdam. Zwar gab es die vollendete 3G-Prüfung am Eingang zu dieser größten Immobilien- und Investoren-Messe der Niederlande, aber sowohl das Team der Standort Niederrhein GmbH, die Kolleginnen und Kollegen aus Mönchengladbach wie auch die Kreis Kleve-Delegation der Wirtschaftsförderungsgesellschaft schlossen sich den Gepflogenheiten der Gastgeber an und ließen ihre Masken in der Tasche. „Alles beim Alten“ lautete die Devise in der niederländischen Metropole, in der man die Öffnung der Provada herbeigesehnt zu haben schien. So war es kein Wunder, dass man den Start in die Drei-Tage-Präsentation mit „Deutlich besser als erwartet“ einstufte.

Schon am Vorabend hatten Freddy Heinzel, der Honorarkonsul der Niederlande und Vorsitzende des Niederländisch-Deutschen Businessclubs mit Sitz in Kleve, Leo van der Meer als Vorsitzender des in Doetinchem beheimateten EEN, des Euregionalen Ökonomischen Netzwerks, sowie Hans-Josef Kuypers für die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve die Bedeutung des grenzüberschreitenden Austausches unterstrichen. Das Fachkräfte-Problem, die schwächelnde Nachfrage nach Ausbildungsplätzen, die Lieferketten-Herausforderungen, die notwendigen Anstrengungen zur Steigerung des Tagestourismus und der Übernachtungen – dies alles seien unverkennbar wichtige Aufgaben, deren Lösungen ohne die flankierenden Hilfen der aufgegebenen Kamer van Koophandel-Niederlassungen nicht einfacher geworden seien. Als „Netzwerk der Netzwerke“ bezeichnete Rechtsanwalt Heinzel daher das Euregionale Ökonomische Netzwerk und zeigte sich erleichtert darüber, dass man gemeinsam am Fortbestand dieser auf offenen Austausch setzenden Runde baue.

Dass das Interesse an der Grenzregion und damit auch am Kreis Kleve bei den nachbarlichen Niederländern über die Corona-Monate keineswegs abgeflacht ist, das zeigten erste Gespräche am Niederrhein-Stand. 75.000 bis 100.000 Quadratmeter sucht ein niederländischer E-Commerce-Händler zum Bau einer 50.000 Quadratmeter großen Halle mit Verwaltungseinheit. Einmal mehr ist Interesse gegeben, einen Gewerbepark „mit überzeugender verkehrlicher Anbindung“ zu realisieren und das Interesse an gleich zwei dem Tourismus dienenden Investitionen wurde überzeugend dargebracht. Schon zum Einstieg ins Messegeschehen also gab es erste Visitenkarten, die eine derartige Reise ins Niederländische jederzeit rechtfertigt.

Zu den ersten Besuchern in Amsterdam zählte auch Luca Mahler. Der Gocher studiert in Venlo an der Fontys International Marketing und beabsichtigt, seine Bachelor-Arbeit einem grenzüberschreitenden Thema zu widmen: „Deutsch-Niederländische Wirtschaftsbeziehungen: Der Kreis Kleve als Standort für niederländische Investitionen: Historie – Potentiale – Marketing-Ansätze“ lautet sein Wunschthema. Die Kreis-WfG konnte den jungen Mann für einige Wochen als Praktikanten gewinnen.

Bildunterschrift: Bertram Gaiser, der Chef der Standort Niederrhein GmbH, tauschte sich in Amsterdam mit Luca Mahler, Nathalie Tekath-Kochs und Lea Reuvers (v.l.n.r.) aus. Mahler möchte seine Bachelor-Arbeit über die Deutsch-Niederländischen Wirtschaftsbeziehungen schreiben und nutzte erste Gespräche mit der Kreis-WfG zum Einstieg ins Thema.