„Ready for Takeoff“: Gemeinsam mit ihren Projektpartnern stellt die FH Aachen heute auf dem Flugplatz Aachen-Merzbrück die elektrisch angetriebenen Motorflugzeuge für die nachhaltige Pilotenausbildung von morgen vor. Das Projekt, das einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines nachhaltigen Luftverkehrs darstellt, wird vom Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Die Pilotinnen- und Pilotenausbildung in Deutschland erfolgt bislang ausschließlich mit Flugzeugen mit Verbrennungsmotoren. Im Rahmen der Ausbildung am Flugplatz Aachen-Merzbrück soll sich das jetzt ändern: Der Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen startet gemeinsam mit der in Merzbrück ansässigen Flugschule Westflug ein Projekt zur Erforschung der Pilotinnen- und Pilotenausbildung mit voll elektrisch angetriebenen Flugzeugen. Mit der Förderung des Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen in Höhe von rund 810.000 Euro werden zwei moderne E-Flugzeuge vom Typ „Silent Air Trainer“ sowie ein passender Flugsimulator angeschafft.
Das Projekt trägt den Namen „Next Generation Electric Powered Flight Training“. Das Forschungsteam möchte herausfinden, wie die Pilotinnen- und Pilotenausbildung mit E-Flugzeugen umgesetzt werden kann, welche Emissionen dadurch eingespart werden können und wie die Instandhaltung der elektrisch angetriebenen Flugzeuge in bestehende Wartungsprozesse integriert werden kann. Das Forschungsprogramm beinhaltet erstmalig die Erarbeitung eines Ausbildungs- und Wartungskonzeptes für E-Flugzeuge im Rahmen der europäisch einheitlichen Regeln und dessen wissenschaftliche Bewertung. In Aachen-Merzbrück werden in Kooperation mit der Westflug die Grundlagen für eine neue Pilotinnen- und Pilotenausbildung erforscht, die Ergebnisse kommen allen Flugschulen zugute. Am Projekt sind außerdem der Flugplatz Essen/Mühlheim, der Flugplatz Bonn-Hangelar sowie das Berufskolleg Alsdorf beteiligt.
„Wir wollen, dass die Mobilität der Zukunft in Nordrhein-Westfalen nicht nur erforscht und entwickelt, sondern auch so früh wie möglich angewendet wird“, so Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr. „Das Projekt ‚Next Generation Electric Powered Flight Training‘ in Merzbrück fördern wir gerne, weil dadurch die Forschung für geräuscharmes elektrisches Fliegen in Nordrhein-Westfalen vorankommt.“
Projektleiter Prof. Dr. Frank Janser vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen betont: „Dieses zukunftsorientierte Forschungsprogramm ermöglicht es, dass Einsatzspektrum für eine emissionsfreie Pilotinnen- und Pilotenausbildung zu erforschen.“ Auch Prof. Dr. Peter Dahmann, Projektleiter und Dekan des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik, ist erfreut über diese Möglichkeit: „Damit erweitern wir die Forschungsmöglichkeiten am Verkehrslandeplatz in Aachen-Merzbrück.“
„Elektrisch angetriebene Flugzeuge sind lärm- und schadstoffarm sowie – je nach Stromversorgung – CO2-neutral. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern auch die Flugplatz-Anrainerinnen und -Anrainer“, fasst Westflug-Geschäftsführer Walter Kampsmann zusammen. In der Flugschule Westflug werden seit 1963 Pilotinnen und Piloten ausgebildet. Seine 14 Fluglehrenden werden derzeit für die neue Generation Luftfahrzeug qualifiziert. Für Walter Kampsmann ist klar: „Die Leistungsdaten des Elektroflugzeugs lassen sich nahtlos in das bestehende Ausbildungskonzept integrieren.““