Wie können Ladenflächen, Schaufenster und der öffentliche Raum in Innenstädten attraktiv gestaltet werden? Durch welche Aktionen können Innenstadtakteure Kunden begeistern und binden? Unter anderem diese Fragen standen im Mittelpunkt des Wettbewerbs „Willkommen Heimatshopper“, den die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit Partnern ausgelobt hatte. Zum Auftakt des Aktionswochenendes „Heimat shoppen“ am 10. und 11. September kürte die IHK acht Preisträger – drei davon aus Mönchengladbach.
„Für das Wochenende haben wir wieder alle Innenstadtakteure dazu aufgerufen, ihre Kundinnen und Kunden mit besonderen Ideen zu begeistern“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz zur Begrüßung der Preisträger, Jurymitglieder und Gäste. „Nachdem wir am Mittleren Niederrhein im Jahr 2014 die Aktion ins Leben gerufen haben, beteiligen sich inzwischen deutschlandweit 43 Industrie- und Handelskammern an der Aktion.“ Der an die Aktionstage angelehnte Wettbewerb „Willkommen Heimatshopper“ feiere in diesem Jahr Premiere.
„Unser Wettbewerb war mit dem Aufruf an die Innenstadtakteure verbunden, kreative Ideen zu entwickeln, sich untereinander zu unterstützen, zu kooperieren und neue Maßnahmen für eine ansprechende Innenstadt umzusetzen, die neue Kundinnen und Kunden begeistert“, erklärte Birgit Terschluse, Ansprechpartnerin Handel & Stadtmarketing der IHK Mittlerer Niederrhein.
Vor der Verleihung der Preise stimmte Christoph Dammermann, Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, im Rahmen eines Impulsvortrags auf das Thema lebendige Innenstädte ein. „Ich freue mich, dass die Aktion ‚Heimat shoppen‘ mit dem Wettbewerb um ein weiteres Element bereichert wurde. Die Innenstadt braucht den Handel“, sagte er und betonte, dass eine lebendige Innenstadt nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht relevant sei, sondern vor allem eine wichtige soziale und damit gesellschaftliche Rolle spiele. Deshalb müsse man den stationären Handel stärken, indem man die Digitalisierung vorantreibe. „Bei vielen Käufen beginnt die Suche nach Waren oder die Inspiration für den Einkauf am PC oder Smartphone“, sagte der Staatssekretär. „Das heißt aber nicht, dass dort auch der Kauf stattfindet.“ Um Händler auch weiterhin bei der Digitalisierung unterstützen zu können, werde das Wirtschaftsministerium den Projektaufruf „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken“ fortsetzen. Mehr als 2.000 Händler hätten davon bereits profitiert. „Außerdem müssen wir darüber nachdenken, wie wir den stationären Einzelhandel für Jugendliche noch attraktiver machen können“, betonte Dammermann.
IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, Dr. Peter Achten (Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands NRW) und die Jurymitglieder und Laudatoren Antonius Bergmann (Vorstandsvorsitzender Stadtsparkasse Mönchengladbach), Sebastian Ditges (Bereichsleiter Medialer Service Sparkasse Krefeld) und Marcus Longerich (stellvertretendes Vorstandsmitglied Sparkasse Neuss) kürten die Sieger. „Bei der Bewertung der insgesamt 26 Bewerbungen haben wir besonderen Wert auf Kreativität, Kooperation und den Bezug zum jeweiligen Standort gelegt“, sagte Steinmetz.
Die Platzierten aus Mönchengladbach:
Drittplatzierter in der Kategorie „Aktionen“:
Ein Herz für unsere Altstadt (Edeka Endt)
In allen EDEKA Endt-Märkten wurden 15 Artikel aus der Region mit dem Etikett „Ein Herz für unsere Altstadt“ gebrandet. Von jedem dieser verkauften Artikel wurden bis zu 20 Prozent (der jeweilige Betrag steht auf dem Etikett) an den Mönchengladbacher Club der Wirte gespendet – insgesamt belief sich die Spende auf 21.000 Euro. Der Erlös aus der Aktion fließt in zahlreiche Maßnahmen, durch die die Altstadt attraktiver werden soll. Martin Dreßen und Robert Gornicki nahmen für das Bewerberteam den Preis in Höhe von 500 Euro entgegen.
Zweitplatzierte in der Kategorie „Ladenflächen und Schaufenster“
Viel mehr – Quiz-Jagd (VIEL MEHR unverpackt)
VIEL MEHR unverpackt bietet eine interaktive Schnitzeljagd an, die digitale und analoge Inhalte verbindet. An jeder Station gibt es Infos, die am Ende in einem Quiz abgefragt werden. Jede teilnehmende Person, die die Fragen erfolgreich beantwortet, erhält eine kleine Überraschung. Jede Etappe der Schnitzeljagd enthält allgemeine Informationen zu Klima- und Umweltschutz, die mit analogen Beispielen aus dem Laden verbunden werden. Alle Stationen sind mit dem Smartphone durch QR-Codes zu aktivieren. Nach der Aktivierung aller QR-Codes landet jede teilnehmende Person bei den digital aufbereiteten und in einfacher Sprache formulierten Informationen, die für die Beantwortung der Quizfragen notwendig sind. Ziel der Quiz-Jagd ist es, aufzuzeigen, welche Umwelt- und Klimaprobleme mit welchen Individualmaßnahmen eingedämmt werden können. Den Preis in Höhe von 1.000 Euro nahmen die Geschäftspartnerinnen Gizem Bulut und Judith Grünewald entgegen.
Zweitplatzierter in der Kategorie „Gestaltung des öffentlichen Raums“:
MG blüht auf (PEP Factory GmbH, Marketingagentur; Kapuziner Betriebs- & Verwaltungs-GmbH & Co. KG, Markthalle Mönchengladbach; Comet Cine Center GmbH, Haus Zoar; Urbano Mönchengladbach GmbH, Urbano Magazin Verlag; PEPers Club Unternehmernetzwerk)
Impulsgeber für die Revitalisierung der Mönchengladbacher Oberstadt wird die Markthalle auf dem Kapuzinerplatz sein. Sowohl regelmäßig wiederkehrende als auch individuelle In- und Outdoor-Veranstaltungen werden jahreszeiten- und themenspezifisch organisiert und garantieren einen regen Besucherfluss in die Mönchengladbacher Oberstadt. Somit werden nicht nur die angrenzenden Ladenlokale belebt, sondern auch die obere Hindenburgstraße als direkter Verbindungsweg zum Alten Markt. Die gebotene Frische und Qualität von Anbietern aus der Region locken Stamm- und Neukunden in die Markthalle Mönchengladbach. Dadurch wird die Kaufkraft gestärkt, und die Innenstadt gewinnt an Image und Bekanntheit. Ziel ist es, ein Zahlungssystem für bargeldloses Zahlen in der Markthalle zu integrieren. Die Tiefgarage unter der Markthalle wird saniert und mit Ladesäulen ausgestattet. Der Zugang soll 24 Stunden gewährleistet sein. In den renovierten Ladenlokalen der
Giebelhäuser werden neue Mieter einziehen und den Platz somit auch langfristig mit neuem Leben füllen. Die Errichtung eines Covid19- Testzentrums im Haus Zoar, direkt gegenüber der Markthalle, angrenzend an den Kapuzinerplatz, gewährleistet, dass die gesetzlichen Hygienevorschriften vor Ort eingehalten werden. Holger Brinkmann-Sahm, Selina Brinkmann-Sahm und Veronika Mucke von der PEP Factory GmbH nahmen für das Bewerberteam den Preis in Höhe von 1.000 Euro entgegen.
Foto: IHK Mittlerer Niederrhein