Mit dem Ende der Kohleverstromung geht ein tiefgreifender Strukturwandel im Rheinischen Revier einher. Dieser Transformationsprozess lässt sich nur dann erfolgreich gestalten, wenn die Ressource Wissen optimal genutzt wird. Damit dies gelingt, haben sich die sechs Hochschulen für angewandte Wissenschaften in der Region – darunter auch die Hochschule Niederrhein – zur Transferallianz für das Rheinische Revier (TARR) zusammengeschlossen. Die TARR hat wiederum mit den drei Industrie- und Handelskammern im Rheinischen Revier – Mittlerer Niederrhein, Köln und Aachen – eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um „stärker als zuvor in Köpfe, Quartiere und Talente zu investieren sowie der Herausforderung der Digitalisierung mit geeigneten Formaten zu begegnen“, wie es in der Vereinbarung heißt. Nun überreichten die Spitzen der Hochschulen und der Industrie- und Handelskammern die Kooperationsvereinbarung im Rahmen eines Gedankenaustauschs in Neuss an NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.
„Die hervorragende Wissenschaftslandschaft im Rheinischen Revier hat das Potenzial, den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten“, sagte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „Voraussetzung dafür ist, dass die exzellente Forschung vor Ort in die regionale Wirtschaft ausstrahlt, dass bestehende Unternehmen Impulse aus der Forschung erhalten, Gründungen aus Forschungseinrichtungen entstehen und sich auswärtige Unternehmen neu im Revier ansiedeln.“ Prof. Dr. Martin Wortmann, Präsident der Rheinischen Fachhochschule Köln, ergänzte: „Der Traum ist das Innovation Valley, und der Weg dorthin die Schaffung des Transferraums Rheinisches Revier. Wir sind davon überzeugt, dass diese einmalige Kooperation der Hochschulen und IHKs einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen dieser Ziele leisten wird.“ Das Bündnis zwischen Kammern und Hochschulen sei eine „mächtige Allianz“: „Wir stehen für 80.000 Studierende, 1.300 Professorinnen und Professoren, 70 Institute und 320.000 Unternehmen.“
Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart freute sich über das Engagement der Partner: „Wir wollen das Rheinische Revier zu einem europaweiten Vorreiter für eine klimaneutrale Wirtschaft machen. Das gelingt uns nur, wenn wir die großen Potenziale der Region voll ausschöpfen. Die vereinbarte Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und den Industrie- und Handelskammern ist ein wichtiger Schritt, damit uns der Innovationstransfer zwischen Forschung und Mittelstand schnell gelingt. Für diese Partnerschaft bin ich sehr dankbar.“
Dr. Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein, zeigte sich zuversichtlich, dass die gebündelte Kompetenz der sechs Hochschulen und der drei Kammern Wirkung zeigen werde: „Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften verfügen über ein spezielles Instrumentarium des Transfers in den Mittelstand – darauf können wir aufbauen.“