Lage des Immobilienmarktes ist sehr differenziert

Die Lage des gewerblichen Immobilienmarktes in der Region ist sehr differenziert. Entsprechend unterschiedlich sind die Mietpreisentwicklungen in den jeweiligen Segmenten. Das geht aus dem „Gewerblichen Mietspiegel“ für 2021 hervor, den die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein jetzt vorgelegt hat. Der Mietspiegel wird vom IHK-Ausschuss für Immobilienwirtschaft erarbeitet. Er gibt für Gewerbeimmobilien in Krefeld und Mönchengladbach sowie in den Städten und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Viersen Orientierungswerte in Form von Spannweiten an, die sich aus unterschiedlichen Rahmenbedingungen der einzelnen Immobilien wie Lage, Zustand, energetischer Standard oder Ausstattungsmerkmale ergeben. „Wir haben den Mietspiegel überarbeitet und geben nun nicht nur die Daten für das aktuelle Jahr, sondern auch die der beiden vorherigen Jahre an“, sagt Elke Hohmann, Leiterin des IHK-Bereichs Innovation, Digitales und Wachstum.

Wie schon in den vergangenen Jahren führt das fehlende Angebot an Produktions- und Logistikflächen zu einem stetigen, soliden Anstieg der Nettomieten. „Das ist auch notwendig, um einen Ausgleich für die ständig steigenden Baukosten zu erhalten“, sagt Nobert Bienen, Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Immobilienwirtschaft. So haben sich die Nettomieten für solche Flächen im IHK-Bezirk durchschnittlich um 0,50 bis 1,00 Euro pro Quadratmeter erhöht. Dies gilt insbesondere für Logistikflächen.

„Bei den Nettomieten für Büroflächen ist die Differenzierung zwischen nicht mehr marktgerechten Bestandsflächen und modernen Neubauflächen noch deutlicher“, sagt der Ausschussvorsitzende. Während die Mieten für nicht mehr marktgerechte Bestandsflächen um 1,00 bis 2,00 Euro pro Quadratmeter günstiger geworden sind, werden für Neubauflächen mit zeitgemäßer Ausstattung und hohem technischen Standard bis zu 1,50 Euro je Quadratmeter mehr gefordert. „Auch in diesem Marktsegment ist der Mietanstieg wegen der steigenden Baukosten, die unter anderem auch auf erhöhte Anforderungen im Bereich Klima- und Lüftungstechnik sowie Brandschutz zurückzuführen sind, zwingend erforderlich“, betont Bienen. Die durch das Thema Homeoffice aktuell rückläufige Nachfrage hat sich bisher bei Büroflächen noch nicht auf das Mietpreisniveau ausgewirkt.

Anders entwickeln sich die Nettomieten für klassische Einzelhandelsflächen. „Hier wirken sich die strukturellen Probleme, die durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurden, mehr oder weniger negativ aus.“ Selbst in den 1A-Lagen der Innenstädte gebe es je nach Größe der Geschäftsfläche Mietminderungen von 10 bis 30 Prozent.