Die Stimmung unter den Unternehmenslenkern hat sich leicht verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im April auf 96,8 Punkte gestiegen, nach 96,6 Punkten im März. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage erneut besser. Jedoch waren sie nicht mehr ganz so optimistisch mit Blick auf das kommende halbe Jahr. Die dritte Infektionswelle und Engpässe bei Vorprodukten dämpfen die Erholung der deutschen Wirtschaft.
Im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima auf den höchsten Wert seit Mai 2018. Die Unternehmen berichteten von einem merklich besseren Geschäftsverlauf. Die Nachfragesituation ist weiterhin sehr gut. Die Kapazitätsauslastung konnte deutlich von 81,9 auf 86,2 Prozent zulegen. Sie liegt damit erstmals seit knapp zwei Jahren wieder über dem langfristigen Durchschnitt von 83,5 Prozent. Die optimistischen Erwartungen erhielten jedoch einen Dämpfer. 45 Prozent der Unternehmen berichteten über Engpässe bei Vorprodukten. Das ist der höchste Wert seit 1991.
Im Dienstleistungssektor gab der Geschäftsklimaindikator nach dem starken Anstieg im Vormonat wieder etwas nach. Die Dienstleister waren etwas weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Lage. Auch der zuletzt aufkeimende Optimismus ist wieder verschwunden. Während die Logistikbranche vom Aufschwung in der Industrie profitiert, leiden weiterhin insbesondere das Gastgewerbe und der Tourismussektor.
Im Handel hat sich das Geschäftsklima leicht verbessert. Dies war auf deutlich bessere Einschätzungen zur aktuellen Lage zurückzuführen, insbesondere bei den Autohändlern. Mit Blick auf die kommenden Monate nahm hingegen der Pessimismus wieder merklich zu. Die Stimmung im Großhandel ist dabei weiterhin besser als im Einzelhandel.
Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator gesunken. Die Baufirmen waren etwas weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Lage. Ihre Erwartungen sind auch weiterhin von deutlicher Skepsis geprägt. Auch hier berichteten viele Unternehmen von Materialknappheit.