Kreis Lippe gründet regionales Pflegenetzwerk: Versorgung von älteren Menschen verbessern

Der demografische Wandel und der damit verbundene wachsende Hilfe- und Unterstützungsbedarf pflegebedürftiger Menschen haben großen Einfluss auf die Pflegelandschaft im Kreis Lippe. Um Strukturen zu schaffen, die sich den wachsenden Anforderungen anpassen, baut der Kreis Lippe ein regionales Pflegenetzwerk auf. Ziel ist es, den Austausch und die Abstimmung mit den verschiedensten Akteuren aus der Versorgung zu erleichtern und verbessern. „Für den Kreis Lippe ist es wichtig, die lokale Zusammenarbeit zu stärken und den Versorgern eine Stimme zu geben, um die anstehenden Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen“, erklärt Sabine Beine, Fachbereichsleiterin Soziales und Integration.

Der Unterstützungsbedarf für pflegebedürftige und chronisch kranke Menschen und ihre Angehörigen steigt und ist auch von den beratenden Diensten des Kreises in den letzten Jahren verstärkt wahrgenommen worden. Für ältere und hilfebedürftige Menschen ist es wichtig, so lange wie möglich zu Hause zu leben und dort versorgt werden zu können. Auch der Erhalt von Selbstbestimmung und sozialer Teilhabe ist von zentraler Bedeutung, um Einsamkeit und anderen Folgen wie psychischen und physischen Erkrankungen vorzubeugen. Jüngste Entwicklungen wie Kontaktbeschränkungen oder auch der bestehende Fachkräftemangel in der Pflege führen dazu, dass Partizipation und Teilhabe älterer Menschen sowohl in der eigenen Häuslichkeit als auch in der stationären Versorgung an Komplexität zunimmt.

Um die Kompetenzen der einzelnen Versorger zu bündeln und damit die Unterstützung der betroffenen Menschen zu verbessern, wird das Pflegenetzwerk gegründet. Dazu gehören stationäre Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste, Hausärzte, Therapeuten, Betreuungsdienste und Gesundheitsdienstleister. Mit dem Aufbau des ersten Netzwerkes beginnt das Team der Quartiersentwicklung der Kreisverwaltung im südwestlichen Teil Lippes (Augustdorf, Lage, Leopoldshöhe und Oerlinghausen). Im ersten Schritt werden alle Akteure durch die Kreismitarbeitenden in den kommenden Wochen angeschrieben und zu einer digitalen Auftaktveranstaltung im Frühjahr eingeladen. Ziel der ersten Phase ist es, gemeinsame Netzwerkziele und den primären Auftrag des Netzwerks zu definieren.