BTI Neuss erstes Berufsbildungszentrum des Kreises mit vollständig neuer IT-Infrastruktur

Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss drückt bei der Digitalisierung seiner Schulen weiter aufs Tempo. So wurde jetzt das Berufskolleg für Technik und Informatik (BTI) Neuss als erstes Berufsbildungszentrum des Kreises mit einer vollständig neuen IT-Infrastruktur ausgestattet. Neben eigenen Mitteln hat der Kreis im BTI 1,4 Millionen Euro Fördergelder aus dem Projekt „Gute Schule 2020“ der NRW-Bank des Landes investiert. Außerdem stehen für alle Lehrkräfte sowie für Schülerinnen und Schüler, die bisher nicht auf ein mobiles Endgerät zurückgreifen konnten, Notebooks und Laptops für Unterricht und Heimarbeit zur Verfügung.

Im Rahmen des Digitalpakts für alle seine Schulen stockt der Kreis die Fördergelder des Bundes und des Landes zur Ausstattung von Lehrern und benachteiligten Schülern mit mobilen Endgeräten noch einmal um rund 360 000 Euro auf insgesamt 1,1 Millionen Euro auf. „Wir wollen das digitale Lehren und Lernen in unseren Schulen, aber notfalls auch daheim, bestmöglich umsetzen. Das ist gut angelegtes Geld – in die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei einem Besuch des BTI.

Die neue IT-Ausstattung weiß auch Edelbert Jansen, der Leiter des Berufskollegs, zu schätzen: „Der Rhein-Kreis Neuss hat uns mit Geräten ausgestattet, die weit über den Leistungsvorgaben der Landesregierung liegen und die Schule damit in enger Abstimmung mit dem Kollegium zukunftsweisend ausgestattet. Er zeigt auch an diesem Beispiel seine hohe Wertschätzung für eine zukunftsorientierte und solide Ausbildung.“

Das Projekt am BTI, zu dem auch vielfältige Baumaßnahmen für Verkabelung und Vernetzung gehörten, ist nun weitgehend abgeschlossen, die neue Technik kann in Betrieb genommen werden. Neben einem flächendeckenden WLAN-Konzept gehört zum Gesamtpaket auch die Bereitstellung einer ganz neuen Server-Infrastruktur, mit der sich eine Reihe von Vorteilen ergeben. „Mit ihr kann die Betreuung der Schul-IT durch unsere IT-Abteilung erheblich effizienter über Fernwartung gestaltet werden. Außerdem ermöglicht sie das Distanzlernen auf breiter Basis“, so der für IT und Bauen zuständige Kreisdezernent Harald Vieten im Beisein von Horst Weiner, dem Leiter der Informations- und Kommunikationstechnologie beim Kreis.

Rund 100 Lehrkräfte und 1600 Schülerinnen und Schüler am BTI können nun von jedem beliebigen Ort, also auch von zuhause, auf die Programme und Daten zugreifen. Damit lassen sich Klassen virtualisieren, das heißt Pädagogen und Absolventen haben daheim die gleichen Möglichkeiten wie im Klassenraum.

Durch die Möglichkeiten der Virtualisierung sämtlicher Software durch die IT-Abteilung des Kreises entwickelte das BTI auch ein weiteres Pilotprojekt: den Einsatz des Einplatinen-Computers Raspberry Pi in der neuen Infrastruktur. Die sehr preiswerten und handlichen Geräte können sowohl für eigenständige Funktionen als auch als Ersatz von Arbeitsplatz-PCs eingesetzt werden. Ein Klassenraum wurde bereits vollständig damit ausgestattet und zeigt die vielfältigen Möglichkeiten der neuen Schul-IT. „Zusätzlich besteht die Möglichkeit, praktisch jedes Endgerät der Schülerinnen und Schüler einzubinden, egal ob es sich um Tablet, Smartphone, PC oder Laptop handelt“, hebt Schuldezernent Tillmann Lonnes hervor.

Auch in den anderen Berufs- und Förderschulen des Kreises krempeln die Mitarbeiter der IT-Abteilung und der Gebäudewirtschaft die Ärmel hoch und setzen die Infrastruktur- und Digitalisierungsmaßnahmen um. „Wir haben zusammen mit dem Schulverwaltungsamt und den Schulleitungen früh mit den Planungen angefangen und sind vergleichsweise weit in der Umsetzung. Wir wissen ja, wie wichtig gerade jetzt in der Corona-Krise die Digitalisierung für die Schulen ist“, betont Vieten. Neben dem BTI wurde bereits das IT-Projekt in der Förderschule am Nordpark in Neuss weitgehend fertiggestellt.