Im Sommer 2019 eröffnete die Biologische Station Krickenbecker Seen im Rahmen des Projekts „Natur zum Hören, Sehen, Fühlen und Riechen“ eine interaktive Dauerausstellung in ihrem Infozentrum. Die Ausstellung „Lebensräume der Krickenbecker Seen“ wendet sich an ein breites Publikum: Personen mit und ohne Behinderung, Einzelbesucher und Gruppen, Familien und Schulklassen lernen in der Ausstellung die Biologische Vielfalt des Naturschutzgebiets Krickenbecker Seen kennen. Das Projekt wurde nun als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt im Rahmen des Sonderwettbewerbs „Soziale Natur-Natur für alle“ ausgezeichnet.
Die Ausstellung stellt an fünf rollbaren „Türmen“ unterschiedliche Lebensräume des Schutzgebiets vor. Diese reichen von den Seen und Flüssen über Röhrichte und Bruchwälder bis zu Laubwäldern, Feuchtwiesen und Heideflächen und beherbergen wiederum eine große Artenvielfalt. Zahlreiche, auch seltene, Tier- und Pflanzenarten sind im Schutzgebiet beheimatet.
Über jeden Lebensraum gibt es erklärende Texte. Ergänzt werden diese durch weitere interaktive Ausstellungselemente wie kurze Videos, Hörtafeln und Schwenkscheiben. Für sehbehinderte Besucher sind alle Texte auch auf sogenannten PenFriends (Audio-Guides) abrufbar: Per Knopfdruck können sie sich die Informationen vorlesen lassen. Fühl- und Riech-Elemente runden das Erlebnis ab. Die Besucher können so gemeinsam Modelle von Fröschen, Fledermäusen und Stockenten ertasten und beispielsweise den Duft des Gagelstrauchs oder der Kiefer schnuppern. Und wo Maskottchen „Haubi“ auftaucht, können Kinder kleine Rätsel lösen.
Finanziert wurden Konzeption und Umsetzung vom LVR-Netzwerk Kulturlandschaft im Rahmen des Projekts „Freizeit und Lernen inklusiv gestalten – Natur für alle“.
Sowohl bei der Konzeption als auch bei der Umsetzung zog die Biologische Station Partner aus dem sozialen Bereich hinzu. Dazu gehört das Förderzentrum West – Standort Hinsbeck: In einem Workshop übersetzten Schülerinnen und Schüler mit den Lehrkräften gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Biologischen Station die Texte der Ausstellung in Leichter Sprache. Bei der Umsetzung half vor allem das Heilpädagogische Zentrum Krefeld Kreis Viersen. Die Konstruktionszeichnungen setzte die Schreinerei am Standort Nettetal-Breyell um, die Drucke der Ausstellungstafeln erfolgten in der Druckerei des Standorts Kempen. Bürgermeister Christian Küsters zeigte sich beeindruckt: „Es ist sehr schön, dass wir in Nettetal solch ein erfolgreiches Projekt präsentieren können. Nach der Prämierung des Quinkertzhofs im Sassenfeld ist dies bereits die zweite Auszeichnung für ein in Nettetal beheimatetes Projekt. Mein Dank gilt deshalb allen Beteiligten für ihr Engagement und die Umsetzung einer für alle Altersgruppen spannenden Ausstellung.“