Eine Heimat für Gründer und Start-ups, für Wissenschaftler und innovative Unternehmen und ein Ort, an dem junge Menschen den Umgang mit den Technologien von morgen lernen – all dies soll der geplante Wissenscampus im Herzen Mönchengladbachs sein. Dass diese Vision auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums an der Theodor-Heuss-Straße Realität werden kann, dafür hat der Landtag Nordrhein-Westfalen jetzt mit der Verabschiedung des Haushalts die Weichen gestellt. Der Landtag hat zugestimmt, dass der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) als Eigentümer der Immobilie Verkaufsverhandlungen aufnehmen kann. „Ich freue mich sehr über diese Entscheidung“, erklärte Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs. „Diese wichtige Weichenstellung haben wir vor allem dem überzeugenden Nutzungskonzept des Vereins Wissenscampus Mönchengladbach zu verdanken.“
Nach seiner Gründung im vergangenen Dezember hatte der Verein gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach (EWMG) und der rheform EntwicklungsManagement GmbH intensiv an dem Nutzungskonzept für das Areal gearbeitet. „Dort sollen Entwickler, Start-ups und Unternehmen an Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Cyber Security oder Gaming arbeiten, um neue digitale Prozesse und Geschäftsmodelle zu entwickeln“, erklärt Hartmut Wnuck, Vizepräsident der IHK Mittlerer Niederrhein und Vorstandsvorsitzender von Wissenscampus Mönchengladbach e.V.. „Gleichzeitig sollen Kinder und Jugendliche in einer Junior-Universität und einer Coding School das Know-how für die Arbeitswelt von morgen lernen. Dazu kommen Co-Working-Möglichkeiten, Wohnraum für Gründer, Gastronomie-, Sport- und Freizeitangebote.“
„Mit der Entscheidung des Landtags haben wir jetzt ein wichtiges Etappenziel erreicht“, betont Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein und Schatzmeister des Vereins. „Es freut mich sehr, dass auch das Land Nordrhein-Westfalen erkannt hat, dass wir mit dem Wissenscampus in Mönchengladbach einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Revier leisten – zum Wohle der Region und des Landes insgesamt.“
Dr. Norbert Miller, ebenfalls Vorstandsvorsitzender des Vereins, bedankte sich für die Unterstützung durch Abgeordnete aus der Region wie Jochen Klenner und Andreas Terhaag und lobte den beispielhaften Schulterschluss der städtischen Akteure bei der Umsetzung dieses Projekts. „Ich bin mir sicher, dass diese zukunftweisende Kooperation von Wirtschaft, Wissenschaft und Stadt das Projekt zum Erfolg führen wird“, sagt Miller. „Wir werden ein Wissenszentrum mit überregionaler Strahlkraft schaffen, das dazu beitragen wird, unsere Region auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten.“
Im nächsten Schritt wird nun ein vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb beauftragter Gutachter den Wert des Areals ermitteln. Dann können Verhandlungen zwischen dem BLM und der Stadt Mönchengladbach aufgenommen werden. Auf der Grundlage des Kaufpreises wird dann die Stadt die für den weiteren Prozess erforderlichen politischen Beschlüsse einholen.