Dortmund. Auf der heutigen Aufsichtsratssitzung der Flughafen Dortmund GmbH wurde die Studie „Regionalwirtschaftliche Effekte des Flughafens Dortmund“ vom Institut für Verkehrswissenschaft Münster vorgestellt. Untersucht wurden Beschäftigungseffekte, Einkommenseffekte und Bruttowertschöpfungseffekte für das Basisjahr 2018. Zuletzt wurde eine derartige Studie für das Jahr 2005 durchgeführt.
Im Jahr 2018 sind insgesamt 6.550 Erwerbstätige vom Flughafen Dortmund abhängig. 3.665 davon arbeiten in der Flughafenregion selbst. Durch die Erwerbstätigen wird eine Bruttowertschöpfung in Höhe vom 501,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Einkommenseffekt der Beschäftigten beträgt 224 Millionen Euro, wovon 137 Millionen Euro in die Flughafenregion fließen*. Außerdem spült der Dortmund Airport 60 Millionen Euro jährlich in die öffentlichen Haushalte. „Diese Einnahmen werden durch Lohn-, Gewerbe-, Körperschaft- und Luftverkehrsteuer generiert“, so Gernot Sieg, Leiter der Studie.
Er fasst zusammen: „Der Flughafen Dortmund sichert viele Arbeitsplätze und ist mit den vom Flughafen ausgehenden Einkommens- und Wertschöpfungseffekten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Flughafenregion. Die Bedeutung des Flughafens für die Wirtschaft in der Region und in Dortmund haben sich im Vergleich zu 2005 nochmal signifikant erhöht.“ Getragen wird diese Entwicklung vor allem durch ein starkes Passagierwachstum. 2005 nutzten 1.742.891 Fluggäste den Airport. 2018 waren es mit 2,28 Millionen Passagieren rund 30 Prozent mehr. Und im Jahr 2019 stieg die Passagierzahl sogar auf 2,72 Millionen.
Diese zeigt sich auch anhand der berechneten Zahlen. Deutschlandweit sind direkt, indirekt und induziert 2.201 Arbeitsplätze mehr durch den Dortmund Airport gesichert als im Jahr 2005. Die Einkommenseffekte erhöhten sich um ca. 60 Prozent und die Bruttowertschöpfung um gut 45 Prozent. Im Vergleich wurden die Kaufkrafteffekte nicht miteinbezogen, da diese 2005 nur für die Flughafenregion berechnet wurden. Die Werte aus 2005 wurden über die tatsächliche Inflationsrate an das Jahr 2018 angepasst.
„Die positiven Effekte werden durch die Einschränkungen des Luftverkehrs, die wir gerade beobachten, stark reduziert. Mit einer Normalisierung des Luftverkehrs jedoch ist davon auszugehen, dass die positiven Effekte wieder erreicht und dann sogar ausgeweitet werden könnten“, so Sieg abschließend.
„Die nach wissenschaftlicher Methodik ermittelten Daten entziehen den Kritikern der Flughafen-Finanzierung die Argumentationsgrundlage“, ordnet Udo Mager, Geschäftsführer des Dortmund Airport, die Ergebnisse der Studie ein. „Unabhängig davon, dass wir aus heutiger Sicht trotz der Corona-Pandemie das ausgeglichene EU-Betriebsergebnis im Jahr 2023 erreicht haben werden, fließt in die öffentlichen Kassen wesentlich mehr Geld zurück als der Flughafen an Ausgleichszahlungen erhält. Das ist für ein Unternehmen der öffentlichen Mobilitätsinfrastruktur bemerkenswert und ein wesentlicher Aspekt bei der Beurteilung seiner Bedeutung für das Gemeinwesen und die Daseinsvorsorge“, so Mager zusammenfassend.
*Die Gesamteffekte setzten sich aus den direkten, indirekten und induzierten Effekten sowie den Kaufkrafteffek-ten zusammen. Direkte Effekte entstehen durch die wirtschaftliche Tätigkeit der Unternehmen, die direkt am Flughafen Dortmund angesiedelt sind. Die indirekten Effekte entstehen durch die Nachfrage nach Vorleis-tungs- und Investitionsgütern, welche von den Unternehmen, die direkt am Flughafen Dortmund angesiedelt sind, ausgehen. Induzierte Effekte entstehen durch die erhöhte Konsumgüternachfrage der Beschäftigten, deren Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Flughafen abhängig ist. Kaufkrafteffekte entstehen durch die Nach-frageveränderungen, die durch ankommende und abreisende Passagiere ausgelöst werden.