Bereits knapp 55 Millionen Euro in Krefelder Schulen investiert

Krefeld. Über 1000 Baumaßnahmen, rund 143 Millionen Euro Budget – mit diesen Zahlen hat Mitte 2018 das Zentrale Gebäudemanagement die enorme Herausforderung begonnen, Krefelder Schulen bis zum Jahr 2022 – und darüber hinaus – zu sanieren, aus- und neuzubauen. Bis jetzt wurden bereits knapp 55 Millionen Euro für die Instandsetzung und Erweiterungen investiert. Quasi zur Halbzeit sind schon 200 Projekte von „Krefeld macht Schule“ abgeschlossen, weitere 355 sind aktuell in der Realisierung. „Es ist eine gute Nachricht für alle Familien in unserer Stadt, dass wir mit der umfassenden Sanierung der Krefelder Schulen schon so weit gekommen sind. Jede einzelne der 1000 Maßnahmen wird am Ende dabei helfen, dass Kinder und Jugendliche genau das Umfeld vorfinden, das sie zum Lernen brauchen. Das ist unsere Verantwortung als Stadt – und diese Verantwortung nehmen wir mit ‚Krefeld macht Schule‘ so entschlossen wahr wie nie zuvor“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer.
In Uerdingen liegt der Ausbau zu einer fünfzügigen Gesamtschule im Zeitplan. Die Fertigstellung ist für September 2020 eingeplant. Dort investiert die Stadt rund 15 Millionen Euro unter anderem in den Neubau eines Multifunktionsgebäudes mit einer Aula, einer Mensa und einem Selbstlernzentrum. Zudem entstehen 19 weitere Klassenräume. Aktuell wird auch an der Gesamtschule Oppum gebaut. Dort fließen bis 2022 rund 23 Millionen Euro in die Erweiterung eines Klassentraktes mit 20 Klassenräumen sowie die Sanierung und den Umbau von Bestandsgebäuden. Der Rohbau des neuen Gebäudes für die Oberstufe an der Robert-Jungk-Gesamtschule in Hüls wurde bereits zu Jahresbeginn fertig. Daran haben sich Dacharbeiten und die Fenstermontage angeschlossen. Das Neun-Millionen-Euro-Projekt wird im Februar 2021 abgeschlossen. In die Geschwister-Scholl-Grundschule in Oppum fließen rund 6,5 Millionen Euro für den Neubau, in dem unter anderem die Mensa untergebracht wird. Das Ende der Arbeiten ist für den Oktober vorgesehen. Das gilt auch für die Sollbrüggenschule: Rund 5,2 Millionen Euro werden dort in einen Anbau investiert.
Beim größten Schulbauprogramm in der Stadtgeschichte wird gezielt in die Zukunft der Kinder und Jugendlichen investiert, um einen bestmögliche Rahmen für ihre Bildung und Förderung zu schaffen. Die Maßnahmenliste „Gesamtübersicht Schulbau, -sanierung und -ausstattung“ dient der Verwaltung als auch den Gremien und Ausschüssen als Controlling-Instrument. Die Projekte werden fortgeschrieben und der Sachstand wird jeweils aktualisiert dargestellt. Neue Arbeiten können aufgenommen oder bestehende Maßnahmen zeitlich beziehungsweise volumenmäßig an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden. So sind in den vergangenen zwei Jahren 54 Maßnahmen durch aktuell entstandene Bedarfe
hinzugekommen. Weitere 39 Maßnahmen wurden infolge von Kosten sowie Kapazitätseinsparungen mit anderen zusammengefasst, um eine effektivere Durchführung zu ermöglichen.
Wegen der proaktiven Handlungsweise haben sich bei einige Sanierungs- und Bauprojekten aus ursprünglich kleineren dann doch größere Maßnahmen entwickelt, die sich vom zeitlichen Umfang sowie von den anfangs angesetzten Kosten teils erheblich über dem Plan entwickelt haben. Dem lokalen Mehrbedarf stehen die durch landesweite Auslastung von Planern und Fachfirmen gestiegenen Kosten für Material und Arbeiter entgegen. Da das Anhalten dieser Konjunkturphase nicht absehbar ist, ist auch eine Prognose über einen längeren Zeitraum nicht
immer möglich. Hinzu kommt es bei den Ausschreibungsvergaben häufig zu Anbieterengpässen.
Ein Beispiel für die Erhöhungen des Umfangs, der Kosten und Ausführungsdauer ist die Sanierung am Berufskolleg Kaufmannsschule: In der damaligen Planung waren Klassenräume, Flure und Treppenhäuser sowie das Brandschutzkonzept und dessen Umsetzung getrennt voneinander vorgesehen. Aus Synergiegründen wurden diese Maßnahmen zusammengefasst. Im Laufe der Bauphase hat sich dann noch herausgestellt, dass sich Schadstoffe im Gebäude befinden, was eine umfangreichere Sanierung notwendig machte. Die Bauphase wurde damit erheblich verzögert. Die Kosten erhöhten sich von 130 000 Euro auf 700 000 Euro. Ein weiteres Beispiel für eine nicht absehbare erhebliche Kostensteigerung ergab sich
an der Grundschule Forstwaldschule: Nachdem zunächst mehrere kleinere Gewerke (Fenster, Brandschutz, Klassenräume) mit der vorgezogenen Maßnahme zur Deckensanierung zusammengefasst wurden, sind unerwartete Mängel an der Deckenstatik festgestellt worden, die eine deutlich größere Sanierung erforderlich machten. Insgesamt sind die Kosten von 210 000 Euro auf 1,4 Millionen Euro gestiegen.
In solchen Fällen werden Veränderungen und Neubewertungen der Prioritäten grundsätzlich in enger Abstimmung mit dem Fachbereich Schule vorgenommen. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter des Zentralen Gebäudemanagements in stetigem Austausch mit den betreffenden Schulleitungen, stehen für Fragen zur Verfügung und versuchen den Bedarfen im Rahmen der Möglichkeiten bestmöglich gerecht zu werden.